STADTGESPRÄCH

Das Phänomen des Klauens ist so alt wie die Menschheit. Dennoch gibt es eine neue Trier-City-Variante: den Pflanzen-Klau. Das aktuellste Beispiel ereignet sich neben dem City-Parkhaus in der Salvianstraße.

Dort dezimieren seit Ostern Unbekannte das frisch gepflanzte Grün. Von den ursprünglich gesetzten 500 Pflänzlein mit so wohlklingenden Namen wie Lonicera Pilatea, Goldteppich und Lavendel findet sich nur ein Bruchteil an Ort und Stelle. "Es sieht grauenhaft aus", stöhnt Bettina Horsch von der Hausverwaltungs- und Immobilien-Firma Augusta, die im Auftrag der City-Parkhaus GbR die Außenanlagen auf Vordermann hatte bringen lassen. Gewaltsam entgrünt präsentiert sich die Ecke wieder wie bis vor einigen Wochen: als versifftes Hundeklo. Damit nicht genug des organisierten Grün-Schwundes. Im März vergriffen sich Diebe am floralen Dekor ausgerechnet des Service-Centers "Recht, Sicherheit und Ordnung" in der Hindenburgstraße. Und gleich um die Ecke herum bangt Andrea Weber, Chefin des Hotels "Deutscher Hof", um die neuen Stauden und Sträucher in der Südallee. Die hat sie auf eigene Kosten gepflanzt und erfreut damit nicht nur das Auge von Passanten und Hotelgästen, sondern lockt damit auch Langfinger an, die sich nachts an den Pflanzen vergreifen. Diesen armen Gesellen gilt kollektives Mitgefühl. Wer schon nachts Pflanzen klauen muss, um seinen tristen Alltag optisch aufzupeppen, dem ist nicht mehr zu helfen. Roland Morgen

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