STADTGESPRÄCH

Geht nicht, gibt's nicht? Gibt's doch: Während es in ganz Trier grünt, blaut und gelbt es in Euren. Da wirbt nämlich ein neuer Heimwerkermarkt mit einem massiven Banner in luftiger Höhe. "Praktiker" schreit der Metallklotz auf dem hohen Eisenpfahl ganz unbescheiden jedem entgegen, der es nicht wissen will, sondern nur ganz unbedarft über die Konrad-Adenauer-Brücke fährt.

Das gelb-blaue Ungetüm, das die Kubatur des Marktes weit überragt, fängt unweigerlich die Blicke. Der Wald dahinter - inklusive Euren und der St.-Helena-Kirche - versinkt dagegen im Nichts. Macht nix, könnte man sagen. Wer will schon in den Wald? Da gib's ja keine Wahnsinnspreise. Außerdem werben mit solchen Schildern in luftiger Höhe viele Unternehmen in Deuschland. Ikea. McDonalds. Der Unterschied? Da stehen die Werbebanner neben der Autobahn auf meist freiem Feld, nicht in einer verengten Blickrichtung auf ein Waldstück und nicht im Stadtgebiet. Auch könnte man sagen, das gehöre zu einer Art städtischem Gesamtkonzept. Schließlich wird man jetzt nicht mehr nur am Stadteingang am Verteilerkreis wenig zurückhaltend auf einen anliegenden Heimwerkermarkt aufmerksam gemacht - sondern auch beim Herausfahren Richtung Luxemburg. Da bekommt der Praktiker-Slogan "Geht nicht, gibt's nicht" doch gleich eine ganz andere Bedeutung.Christiane Wolff

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