STADTGESPRÄCH

Endlich! Trier-Ost bekommt ein weiteres Parkhaus, ein hoch modernes. Wie immer in Trier wird es ein hässlicher, völlig überdimensionierter Schuhkarton aus Beton, Stahl und Glas. Und wie immer steht er an einer stadtbildprägenden Stelle.

Einziger Unterschied: Diesmal wird keine alte Bausubstanz platt gemacht, sondern das Ding kommt auf die grüne Wiese. Vor die Kaiserthermen, damit man die nicht mehr aus allen Richtungen sieht. Wie bitte? Das wird überhaupt kein Parkhaus? Das wird der neue Eingang für die Kaiserthermen? Kann doch gar nicht sein. 180 Meter lang, sieben Meter hoch: Da ist der Eingang ja größer als die Kaiserthermen selbst. Wer plant denn sowas? Ungers? Ach der war´s, der Kölner Stararchitekt. Der den Glaskarton auf den Viehmarkt gesetzt und die Basilika tiefer gelegt hat. Und der wundersamerweise so ziemlich jeden Architektenwettbewerb in Trier gewinnt. Das erklärt natürlich einiges. Da wird Trier ja wieder mal schwer berühmt dank der Architektur. Ein paar Milliönchen kann man ruhig mal ausgeben für so ein repräsentatives Eingangsgebäude. Wir haben´s ja. Und weil der Ungers gerade in der Ecke am Werkeln ist: Er könnte doch auch gleich ein neues Polizeigebäude bauen, wenn das alte platt gemacht wird. Quadratisch, praktisch, gut. Der Unterschied von alt zu neu wird dann nicht so groß sein. Michael Schmitz

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