STADTPLANUNG

Zum Bericht "Viele Vorbehalte und ein brennendes Problem" über das Neubauvorhaben der Stadt Trier in Mariahof und den Zustand der dortigen Sozialwohnungen (TV vom 28. Januar):

Der Stadtteil Mariahof zählt zur Zeit 3031 Einwohner. Rund ein Drittel davon sind 60 Jahre und älter. Der Anteil sozial schwacher Menschen ist mit über 20 Prozent doppelt so hoch wie im Durchschnitt in Trier. Insgesamt stellen hier sozial Schwache und Menschen mit Migrationshintergrund cirka 40 Prozent der Bewohner. Hier möchte nun die Stadt Trier Sozialwohnungen für etwa 150 bis 200 Flüchtlinge bauen (deren Zahl sich durch Familiennachzug in wenigen Jahren mindestens verdreifachen wird). Das geplante Projekt (Kosten zusammen mit dem Standort BU 14 in Trier-Filsch: 12 Millionen Euro) führt zu einer absurd hohen Belastung der Menschen, die hier leben, und stößt auf größte Ablehnung. Doch nicht nur diese Vorgehensweise verärgert die Bürger. Die städtischen Sozialwohnungsblöcke dort befinden sich in erbärmlichem Zustand. Seit fünf Jahren soll saniert werden, passiert ist nichts. Es gibt noch nicht einmal ebene Rollstuhlzugänge, da müssen Menschen getragen werden! In dieser Bürgerversammlung verkündete Bürgermeisterin Angelika Birk, dass in die neuen, schicken Sozialwohnungen erst einmal nur Flüchtlinge kommen werden. Sind also die Flüchtlinge der Stadt mehr wert als die jetzigen Bürger? Mit solch unsensibler Planung zeichnet Rot-Grün verantwortlich für die sich derzeit entwickelnde zornige Mischung aus Frust und Empörung. Wäre es da nicht besser, die neuen Wohnungen sozial schwachen Familien anzubieten und die Flüchtlinge in die dann frei werdenden Wohnungen einzuquartieren oder die Gruppen zumindest zu mischen? Dann wäre die Chance auf eine gelungene Integration ungleich höher als bei der geplanten Klumpenansiedlung, in der die Flüchtlinge kaum Kontakt zur Außenwelt suchen werden. Möglicherweise hat die Stadt ja inzwischen ein Einsehen. Manfred Helbach, Trier

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