STADTPLANUNG
Zum Bericht "Viele Vorbehalte und ein brennendes Problem" (TV vom 28. Januar):
"Ich bin erst im neunten Monat": Was sich anhörte wie die Aussage einer schwangeren Frau, war mehr der klägliche Versuch unseres Baudezernenten Andreas Ludwig, auf witzige Weise zu formulieren, dass er von vielen Dingen schlichtweg keine Ahnung beziehungsweise über kein Wissen verfüge, da er ja eben erst neun Monate im Amt sei. Auf keinen Fall witzig fanden die Anwohner oder Bewohner von Sozialwohnungen auf Mariahof die Tatsache, dass sie schon seit Jahren in sanierungsbedürftigen Wohnungen leben müssen. Schimmel, Feuchtigkeit, undichte Fenster und fehlende Dämmung sind allgegenwärtig. In Mariahof sind bereits mehr als 20 Prozent sozial schwache Menschen beheimatet. Das ist doppelt so viel wie in den restlichen Stadtteilen. Wie ein Schlag ins Gesicht kommen da die Aussagen von Bürgermeisterin Angelika Birk und Co., dass man die neuen Wohnungen auf höchstem Niveau bauen werde. Natürlich vorrangig für Flüchtlingsfamilien. Selbst die Aussagen der zuständigen Amtsleiterin, man wolle die maroden Wohnungen in Mariahof bis 2018 in Ordnung bringen, stoßen auf wenig Gehör und mangelnden Glauben. Zu Recht stellt man sich die Frage, warum jetzt alles so schnell gehen kann. Aufgrund eines Paragrafen 34 Baugesetz kann ein Grünstreifen plötzlich bebaut werden. Millionen stehen zur Verfügung und können verbaut werden. Kontakt zu den unmittelbaren Nachbarn des Baugrundstücks wurde nicht gesucht. Im Gegenteil, ein zuständiger Herr aus dem Bauausschuss bezeichnet die angrenzende Trebetastraße mit 180 Wohnungen und 367 Mitbewohnern von Mariahof als angrenzendes Altenheim. Dass nach den jüngsten Vorkommnissen in Köln, Düsseldorf und Hamburg natürlich Ängste entstehen, das scheint für Herrn Ludwig kein Thema zu sein. Er habe schließlich schon einige Unterkünfte in Trier besucht und "solche Menschen" wie in Köln nicht angetroffen. Ich bin auch für Unterstützung von Kriegsflüchtlingen, man sollte dabei aber nicht das eigene Volk aus dem Auge verlieren. Jürgen Bajohr, Trier Wir waren auf der Bürgerversammlung in Mariahof und waren sehr angetan von der Präsentation der vorgesehenen Gebäude auf dem Parkplatz neben dem Gut. Dieser Platz wird nicht nur von den Wanderern genutzt, sondern leider auch von den Schrotthändlern, Wohnwagen- und Anhängerbesitzern. Das Team um Frau Birk und Herrn Ludwig war sehr kompetent und hat ausführlich informiert. Unter anderem auch darüber, dass für die Wanderer Parkplätze entlang der neu gestalteten Straße zum Brubacher Hof eingerichtet werden. Wir sind der Meinung, dass es momentan wichtiger ist, Wohnraum für die geflüchteten Familien zu schaffen und gleichzeitig auch die sanierungsbedürftigen städtischen Wohnungen in Angriff zu nehmen, als für Freizeitaktivitäten Platz zu halten. Wir sagen ja zu diesem Bauplan! Beate und Herwart Reh, Trier