Scheinargumente

Zur Berichterstattung über die gesperrte Aulbrücke:

Man kann sich nur wundern, in welcher Art und Weise die harte, vorschnelle und über die Köpfe der betroffenen Ortsbeiräte hinweg getroffene Entscheidung gegen einen Neubau der Aulbrücke nunmehr gerechtfertigt wird. Dass die vorgezogene jetzige Sperrung ein Beleg für die Richtigkeit der Sanierungsentscheidung sein soll, kann man doch nicht allen Ernstes behaupten. Leider entsteht der Eindruck, dass mit Scheinargumenten, die der verkehrspolitischen Bedeutung der Aulbrücke nicht gerecht werden, die tatsächlichen Beweggründe, die zu dem unpopulären Sanierungsbeschluss geführt haben, verschleiert werden sollen. In Wahrheit geht es doch vielmehr darum, welche städtischen Projekte im Falle eines Neubaus der Aulbrücke zurückgestellt werden müssten. Offenkundig befürchten beispielsweise die Bewohner der Stadtteile Tarforst, Kürenz oder Ruwer, dass ihre berechtigten Anliegen auf der Strecke bleiben, wenn den Vorstellungen der Bürger aus Heiligkreuz, Feyen oder Weismark nachgegeben wird. Und hier muss moderiert und im Sinne einer vernünftigen, zukunftsfähigen Gesamtlösung ein Kompromiss gefunden werden. Das Zurückstellen dringend erforderlicher Maßnahmen für einen überschaubaren Zeitraum sollte in der Bewertung dem Umstand gegenübergestellt werden, dass im Fall des Festhaltens an der Sanierungslösung für die Dauer von etwa 50 Jahren insbesondere alte Menschen, Kinder und Fahrradfahrer unter den hinlänglich bekannten Nachteilen des Engpasses Aulbrücke zu leiden hätten. Eine Lösung, mit der alle leben können, müsste doch machbar sein!Jens Cullmann, Trier verkehr

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