Schilda in Trier

Früher pflegten Landesherren im Sommer zu Landpartien aufzubrechen, um beim Volk nach dem Rechten zu sehen. Solche "Sommertouren" machen auch heutige Politiker. Verkehrs-Landesminister Hendrik Hering kam am Donnerstag zwar nicht per Kutsche, dafür aber mit Chauffeur und Limousine zum Hauptbahnhof.

Da angekommen, schwang er sich auf den Drahtesel. Schließlich wollte er als einen "touristischen Höhepunkt" des Landes das Trierer Radwegenetz kennen lernen. Dumm nur, dass es ein solches gar nicht gibt. Die Fernradwege münden kurz vor den Toren der Stadt in Buckelpisten. Der Moselradweg durch Trier ist von Schlaglöchern übersät. Noch nicht mal vom oder zum Bahnhof können Trierer und Touristen sicher auf Radwegen radeln. Und bei der für teuer Geld vor wenigen Jahren ausgebauten Ostallee fehlt ebenfalls ein Radfahrstreifen. Gott sei Dank, dass trotzdem ein Fahrrad-Parkhaus in Bahnhofsnähe gebaut werden soll. Klar, Herings Versprechen, dass das Land von den Baukosten 85 Prozent übernimmt, ist verführerisch. Aber ohne Radwege, die vom und zum Rad-Parkhaus führen, wär's fast ein Schildbürgerstreich.

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