Anfang der 90er-Jahre stellte die SPD noch zehn der 19 Trierer Ortsvorsteher - seit gestern muss sie um die letzten drei Mandate bangen.Die Bewerber von CDU und UBM erteilten den Sozialdemokraten eine bittere Abfuhr, die sich ganz sicher nicht mit der Standard-Ausrede "Uns bläst der bundespolitische Wind ins Gesicht" erklären lässt.Die Ursachen liegen anderswo und möglicherweise gar nicht einmal in besseren politischen Rezepten und Konzepten.UBM-Chef Manfred Maximini bläut dem Wählervolk permanent ein, dass er und seine unbestritten fleißigen Leute sich nicht erst in Wahlkampfzeiten für Bürgerbelange einsetzen - ein Pluspunkt. Pluspunkt Nummer zwei teilen sich die Wahlgewinner von gestern: Nach inoffiziellen Informationen hat die CDU für den Kommunalwahlkampf (Stadtrat, Ortsvorsteher, Ortsbeiräte) rund 91 000 Euro ausgegeben, die UBM mindestens 25 000 - und die SPD 23 000 Euro. Damit mobilisierten CDU und UBM offenbar mehr Wähler-Interesse als die Sozialdemokraten. Deren einzige Hoffnungen sind nun der Trier-Süder Ortschef Werner Schulz sowie die Fast-Newcomer Erik Lehnert und Volker Hanf, die in Kürenz und der Nordstadt die Favoriten in die Stichwahl zwangen.Ansonsten gilt die Devise: Je höher, desto schwarzer. Fast alle Höhenstadtteile werden von CDU-Personal repräsentiert - Ausnahmen: Filsch und Tarforst (Stichwahl zwischen CDU und UBM) -, und bemerkenswerter Weise verbuchten Irsch, Kernscheid, Olewig und Heiligkreuz mit die höchsten Wahlbeteiligungen zwischen 44 und knapp 60 Prozent.Seinem Ruf als ganz besonderes Wahlpflaster machte gestern der kleinste Stadtteil Filsch wieder alle Ehre. Ortsvorsteher Karl-Josef Gilles, vor fünf Jahren noch mit 49 Lenzen der jüngste Trierer Ortschef, wird nach seinem Parteiwechsel weg von der CDU als erster direkt gewählter FDP-Ortsvorsteher in die anekdotenreiche Kommunalpolitik-Geschichte eingehen: Wahlbeteiligung in Filsch: 60,34 Prozent - Rekord bei der Ortsvorsteher-Wahl. r.morgen@volksfreund.de