Sechs intensive Monate

Sechs Monate lang diskutierte eine Stadt intensiv und hochemotional über historische Namens-Paten, ihre Rolle und Bedeutung und vor allem die Eigenschaften, die man mit ihnen verbindet. Sechs Monate lang ging es um die Frage, ob ein Wechsel des Namens einer Bildungsstätte eine notwendige Anpassung an den Lauf der Zeit oder eine unnötige Verdrängung und Negierung der Vergangenheit bedeutet.

Es war eine heftige, aber gute Diskussion, denn es ging um Thesen und Werte, die in der schnelllebigen Informationsgesellschaft oft untergehen. Paul von Hindenburg, zweiter Reichspräsident der Weimarer Republik, muss den Humboldt-Brüdern weichen. War Hindenburg der Held der Schlacht von Tannenberg oder ein "Steigbügelhalter Hitlers", wie SPD-Fraktions-Chef Friedel Jaeger es formulierte? Die Hindenburg-Debatte war auch eine Art populärwissenschaftlicher Diskurs über die Einordnung der gesellschaftlichen und politischen Rolle einer historischen Persönlichkeit, an der jeder Historiker seine Freude gehabt hätte. Vor diesem komplex en Hintergrund hat die Schule ihre Aufgabe hervorragend gelöst und eine sehr gute Entscheidung getroffen. Die Schüler waren immer mit dabei, wurden gehört und saßen mit am Verhandlungstisch. Ein guter Abschluss einer wichtigen Diskussion. j.pistorius@volksfreund.deMeinung Sechs intensive Monate Sechs Monate lang diskutierte eine Stadt intensiv und hochemotional über historische Namens-Paten, ihre Rolle und Bedeutung und vor allem die Eigenschaften, die man mit ihnen verbindet. Sechs Monate lang ging es um die Frage, ob ein Wechsel des Namens einer Bildungsstätte eine notwendige Anpassung an den Lauf der Zeit oder eine unnötige Verdrängung und Negierung der Vergangenheit bedeutet. Es war eine heftige, aber gute Diskussion, denn es ging um Thesen und Werte, die in der schnelllebigen Informationsgesellschaft oft untergehen. Paul von Hindenburg, zweiter Reichspräsident der Weimarer Republik, muss den Humboldt-Brüdern weichen. War Hindenburg der Held der Schlacht von Tannenberg oder ein "Steigbügelhalter Hitlers", wie SPD-Fraktions-Chef Friedel Jaeger es formulierte? Die Hindenburg-Debatte war auch eine Art populärwissenschaftlicher Diskurs über die Einordnung der gesellschaftlichen und politischen Rolle einer historischen Persönlichkeit, an der jeder Historiker seine Freude gehabt hätte. Vor diesem komplex en Hintergrund hat die Schule ihre Aufgabe hervorragend gelöst und eine sehr gute Entscheidung getroffen. Die Schüler waren immer mit dabei, wurden gehört und saßen mit am Verhandlungstisch. Ein guter Abschluss einer wichtigen Diskussion. j.pistorius@volksfreund.de

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