Selbstvertrauen haben!

Der Himmel ist wolkenverhangen. Wie so oft. Aber noch ist es trocken. Was tun? Nehme ich den Regenschirm mit? Dann regnet es aber garantiert nicht und ich schleppe mich die ganze Zeit mit dem sperrigen Teil ab.Oder lass' ich den Schirm zu Hause?

Völlig klar: Dann werde ich ganz sicher das Opfer sintflutartiger Regenfälle.

Es ist gar nicht so einfach, sich zu entscheiden - selbst bei solchen Kleinigkeiten.

Ja, und manchmal, da hat man das Gefühl: Ganz egal, was ich mache, es ist sowieso verkehrt. So ein Gedanke kann furchtbar lähmen und im schlimmsten Fall entscheidungsunfähig machen. Das Selbstvertrauen in die eigenen Entscheidungen ist angekratzt. Die Unsicherheit wächst. Vor allem, wenn es um wesentlichere Dinge geht als um die Mitnahme eines Regenschirmes.

Mir hilft in so einer Situation der Gedanke: Selbst wenn ich eine grottenschlechte Entscheidung treffe und völlig daneben liege mit meiner Einschätzung oder mit meinem Handeln - Gott lässt mich nicht fallen wie eine heiße Kartoffel. Er hält zu mir. Trotzdem. Voller Sympathie und Mitgefühl.

Im Jesajabuch sagt Gott: "Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir!" (Jes. 43, 5)

Das heißt: Was auch immer geschieht, Gott stellt sich auf unsere Seite.

Ich meine: Gott hat uns Menschen so geschaffen, dass wir Entscheidungen treffen können. Ob es dabei um den Regenschirm geht oder um Wichtigeres. Gott traut uns das zu. Deshalb können wir uns das auch getrost zutrauen. Wir können Selbstvertrauen haben, weil Gott uns vertraut.

Guido Hepke ist Pfarrer in der Evangelischen Kirchengemeinde Trier. hepke.trier@ekkt.de

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