Solidarität keine Einbahnstraße

Zum Artikel "Gemeinschaft muss zahlen" (TV vom 27. Juli):

Auch in Mertesdorf, Auf Krein, "wüten" Bagger einer Eifeler Baufirma seit März 2007. Den Anwohnern wird dieses "Vergnügen" noch bis mindestens Ende 2008 erhalten bleiben. Eine Gemeinschaft aber, wie die in Bekond, gibt es in Mertesdorf nicht. Hier werden nur die Anwohner für die Ausbaukosten der Straße zur Kasse gebeten, die für die Bewohner eines großen Neubaugebietes als Zufahrt dient. Es ist für die Winzer von Mertesdorf und Eitelsbach außerdem die einzige Zufahrt in die Weinberge des "Ruwertaler Frühlings". Dass die Straßendecke nach 40 Jahren Schwerlastverkehr, für den sie nicht geplant und ausgebaut war, sich in keinem guten Zustand befand, wusste auch unser Ortsbürgermeister. Von Gemeinschaftssinn und Solidarität hatte er keine Ahnung. Sonst hätte er mit seinen Gemeinderatsmitgliedern, deren Grundstücke sich mehrheitlich an einer Kreisstraße, die für die Fahrbahn beitragsfrei bleibt, und im Neubaugebiet befinden, im Januar 2006 die Satzung der "einmaligen Ausbaubeiträge" nicht beschlossen. Solidarität in einer Dorfgemeinschaft ist keine Einbahnstraße. Das werden unsere sogenannten Gemeindevertreter noch merken, wenn sie erkennen, wie eine ehemals natürlich gewachsene Dorfgemeinschaft an ihrem Neubaugebiet zur "Vorstadt-Schlafstätte" degenerieren kann. Wie gut, dass es noch vorausschauende Ortsbürgermeister wie in Bekond, Kenn, Kasel und anderen Orten gibt, die diese Degenerationsgefahr frühzeitig erkannt haben und ihr mit ihrem Beschluss für die Satzung der "wiederkehrenden Beiträge" entgegenwirkten. Agnes Busemeyer, Mertesdorf ANWOHNERBEITRÄGE

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