Soziale Verpflichtung

Zur Berichterstattung über die Deutsche Post AG:

"Die Post ist auch nicht mehr das, was sie einmal war", sagen viele! Wie wahr, wie wahr - aus einem dem Allgemeinwohl dienenden Staatsunternehmen wurde eine dem Kapital dienende Aktiengesellschaft. Outsourcing nennt man diesen Vorgang in Neudeutsch und verbindet damit Qualitätssteigerung bei reduzierten Personalkosten. So weit, so gut - gäbe es da nicht noch eine soziale Verpflichtung des Staates als größtem Anteilseigner sowie ein Unternehmensmonopol bei dem Briefsegment bis 100 g Gewicht, die besondere Maßstäbe an die Unternehmenspolitik stellen. "Seiner sozialen Verantwortung wird unser Unternehmen ebenfalls weiter gerecht. An Standorten wie Altenheimen oder Krankenhäusern sind in der Regel auch solche Briefkästen beibehalten worden, die nicht ausgelastet waren", gaukelt die Deutsche Post AG ihren Mitarbeitern in einer internen Schrift vor. Wie ernst kann man die Unternehmensphilosophie nehmen, wenn z. B. der Briefkasten am Mutter-Rosa-Altenzentrum in der Engelstraße in einer Nacht- und Nebelaktion entfernt wurde. Damit schränkt die Deutsche Post AG den alten und behinderten Menschen die noch verbliebene Kommunikationsmöglichkeit weiter ein. Der Hinweis auf andere Standorte ist situationsbedingt Hohn. Bleibt zu hoffen, dass der Protest Betroffener zum Umdenken führt und die Verantwortlichen handeln. Willi Kohl Trier

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