Spannung für Minderheiten

Auch die Resultate der Ortsbeirats-Wahlen spiegeln die Talfahrt der SPD wider. Hatten Sozialdemokraten nach der 1999er Kommunalwahl noch 79 der insgesamt 247 Sitze in den 19 Stadtteil-Vertretungen inne, so schrumpfte der Anteil auf 68. Diesen Tiefpunkt unterbietet lediglich die gegenüber 1999 erneut gesunkene Wahlbeteiligung, die am Sonntag bei rund 44,2 Prozent lag.Dennoch wird es in manchen Ortsbeiräten künftig bunter zugehen. Wenn sie denn kandidierten, schafften Grüne und Blaue (FDP) teils erstaunliche Ergebnisse. Und in Kürenz wollen die Verkehrs-Protestler der Wählergruppe für einen "lebenswerten" Stadtteil das Polit-Establishment aufmischen.In den nächsten Tagen dürfte die vorläufige Besetzung der Ortsbeiräte erste Veränderungen erfahren. Sicherlich werden die Ortsvorsteher, die zugleich auf den Ortsbeirats-Listen auftauchen, auf ihr Ortsbeirats-Mandat verzichten. Folge: ein Partei- oder Vereinsfreund rückt nach. Das bringt, weil auch Ortschefs Stimmrecht genießen, für die jeweilige Fraktion eine Stimme mehr. Und schließlich kommt es am 27. Juni zu Stichwahlen in fünf Stadtteilen; in vieren mit Beteiligung der SPD, die im ersten Wahlgang leer ausging. Es bleibt spannend, wenn auch leider nur für eine Minderheit: das schrumpfende Wählervolk. r.morgen@volksfreund.de

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