Stadtrat ist der Souverän

Die Wirtschaftsprüfer von Deloitte & Touche haben offenkundig mit dem Auftrag "Stadtwerke Trier" alle Hände voll zu tun. Mitte Mai haben sie ihre Arbeit aufgenommen, Mitte Dezember wollen sie dem SWT-Aufsichtsrat ihre Berichte vorlegen.

Dann hätten sie ein halbes Jahr lang geforscht. Eine sorgfältige Prüfung ist unabdingbar, denn es geht unter anderem um die brisante Frage, ob sich der ehemalige Geschäftsführer Ewald Thisse Pflichtverletzungen zu Schulden kommen ließ. Gleichwohl ist die lange Prüfungsdauer merkwürdig. Denn Deloitte & Touche sollen lediglich Sachverhalte bewerten, die bekannt sind. Immerhin gibt es noch die Gesellschaft PwC, die seit Jahren die Geschäftsvorgänge der Stadtwerke prüft. Bedenklich stimmt, dass Oberbürgermeister Helmut Schröer bereits Entwürfe zweier Gutachten vorliegen. Und zwar deshalb, weil der OB und Ewald Thisse bekanntermaßen seit vielen Jahren dicke Freunde sind. Das ungute Gefühl verstärkt sich noch, wenn man hört, dass Schröer offenbar allein oder mit SWT-Geschäftsführer Olaf Hornfeck "Zusammenhänge" mit den Wirtschaftsprüfern diskutiert. Es stellt sich die Frage, wer bei dieser Prüfung der Souverän ist. Das kann nur der Auftraggeber sein, also der Stadtrat. Die Kommunalpolitiker sollten sich aus diesem Wissen heraus schleunigst um die WP-Entwürfe bemühen. Sonst klagen sie später wieder, sie müssten der Musik hinterherlaufen. f.giarra@volksfreund.de

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