Tierhalter verantwortlich

Zum Artikel "Für Cora kam jede Hilfe zu spät" (TV vom 23. Februar):

Nachdem ich mir jetzt allmorgendlich immer neue Leserbriefe zu diesem Thema durchlesen muss, hier meine Meinung dazu: Ich denke, in erster Linie sind die Tierhalter für ihr Tier verantwortlich. Ein Tier zu halten, bedeutet nicht, sich daran zu erfreuen und, wenn Probleme kommen, diese Probleme auf andere abzuwälzen - auch die finanziellen. Keine Frage, der Tierazt hat hier nicht unbedingt richtig gehandelt, es wäre sicher Spielraum für eine Behandlung des Hundes gewesen. Darüber zu urteilen, steht mir ohne weitere Information (Darstellung des Vorfalls aus Sicht des Tieraztes) nicht zu - und auch nicht den anderen fleißigen Leserbrief-Schreibern! Was mich besonders entsetzt hat, war die Tatsache, dass die Halter von "Cora" sich ja offensichtlich einen Welpen zugelegt haben. 1. Ein Welpe aus einer guten Hundehaltung kostet Geld in der Anschaffung. 2. Der Welpe braucht Impfungen und Entwurmungen (regelmäßig), muss gegebenenfalls auch gechipt werden. Mich interessiert, woher auf einmal Geld für diese Kosten aufgebracht werden konnte, das für "Cora" vorher offensichtlich nicht da war. Was passiert, wenn dieser Welpe krank wird? Muss dann auch wieder der Tierarzt mit seinem Geld dafür geradestehen? Darüber sollte sich die Familie mal Gedanken machen. Wenn ich die Versorgung eines Tieres nicht gewährleisten kann, dann muss ich auf das Tier verzichten. Ständig den Tierarzt anzugreifen, finde ich doch ein wenig zu einfach. Um eine gute medizinische Versorgung zu gewährleisten, müssen Tierärzte auch für ihre Leistungen bezahlt werden. Von Idealismus kann man nicht die Miete bezahlen, ein Auto unterhalten, die Raten für die teuren Diagnosegeräte und so weiter abstottern. Auch Tierärzte haben Rechnungen zu bezahlen. Zum Schluss noch zwei kleine Anmerkungen: Wenn Hunde regelmäßig zum Tierarzt gebracht werden, besteht sehr schnell ein Vertrauensverhältnis zwischen Tierarzt und Patientenbesitzer, auf Grund dessen auch mal kleinere finanzielle Engpässe überbrückt werden können - hier hat wohl kein Vertrauensverhältnis bestanden? In der Berliner Universitäts- Pferdeklinik werden Pferde einer Kolikbehandlung nur unterzogen gegen 500 Euro Vorkasse! Warum das so ist? Die Klinik hätte einen tollen Ruf, weil dort alle sooo idealistisch sind - würde aber nichts nützen, sie wäre pleite! Anja Oberhausen, Trier

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