Todesstoß für Handwerkermarkt

Zum Artikel "Keine Kaufkraft bei 30 Grad" (TV vom 3. Juli):

Erstens: die Verlegung des Handwerkermarktes auf den Domfreihof ist keinesfalls auf eine Entscheidung der Handwerkskammer zurückzuführen. Aufgrund der Umbaumaßnahmen am Museum Simeonstift war die Durchführung des Marktes an der Porta Nigra nicht möglich. Daher wurde uns von Seiten des Ordnungsamtes angeboten, den Markt in diesem Jahr auf dem Domfreihof zu verlegen. Einzige Alternative wäre das Absagen der Veranstaltung gewesen. Zweitens: der schlechte Umsatz einiger Aussteller ist nicht auf den Standortwechsel zurück zu führen. Allgemein gehen die Umsätze im Kunsthandwerk zurück. Darüber wird jedes Jahr auf dem Handwerkermarkt aufs Neue geklagt, nicht nur in Trier. Natürlich suchen alle nach Erklärungen. In den Augen einiger Aussteller war es in diesem Jahr eben der Platz, da sie sich sonst die Situation nur schwer erklären können. Dass allerdings der gesamte Handel und im übrigen auch die Restauration an diesem Wochenende über ausbleibende Umsätze geklagt hat - Sie schreiben es ja selber - zeigt eindeutig, dass es sich um ein anderweitig gelagertes Problem handelt. Drittens: Sie stellen es so dar, als hätten alle Aussteller durchweg über den Platz und schlechte Umsätze geklagt, haben aber anscheinend gerade die Interviewpartner rausgesucht, die gerade diese Meinung vertreten. Das ist aber keineswegs repräsentativ. Einige der Aussteller haben mir durchaus positive Rückmeldungen gegeben und sich sehr dafür eingesetzt, dass der Markt auch in Zukunft auf dem Domfreihof bleibt. Im übrigen waren zahlreiche Besucher, mit denen ich ins Gespräch kam, von dem Platz sehr angetan und schätzten das Ambiente. Zum letzten Satz, den Sie abdruckten ("Wenn es bei diesem Standort bleibt, ist der Handwerkermarkt am Ende"): Meine Ausführungen belegen bereits, dass dieses Zitat nicht einer objektiven Darstellung entspricht. Leider verstärkt es aber gerade am Ende Ihres Artikel noch Ihre einseitige negative Darstellung. Die Wirkung nach außen, sowohl auf zukünftige Besucher als auch Aussteller, brauche ich wohl an dieser Stelle nicht weiter zu erläutern. Auch auf diese Art und Weise kann einer Veranstaltung der Todesstoß versetzt werden. Das ist äußerst bedauerlich, gerade dann, wenn die Darstellung den Tatsachen nicht entspricht. Michèle Kaesler, Trier

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