"Endlich Ferien!" Für gestresste Schüler und Schülerinnen ist es seit gestern soweit - und irgendwann in diesen Wochen heißt es für die meisten Deutschen: "Endlich Urlaub!" Für viele heißt das gleichzeitig: "Endlich weg!" Ob Ferienflieger in noch mehr Sonne, ob Kulturtrip oder Urlaub zuhause, auf jeden Fall: Pause vom Alltag, weg von dem, was normalerweise das Leben bestimmt. Wenigstens für die Zeit des Urlaubs einmal jemand ganz anderes sein. Oder vielleicht: Endlich mal ich selbst? "Eigentlich bin ich ja ganz anders, ich komme nur so selten dazu." Da ist die Urlaubszeit eine gute Gelegenheit: Eine Chance für die ganz persönliche Spurensuche. Wie sieht es eigentlich aus, mein Leben? Hat es noch mit mir zu tun, mit dem Menschen, der ich eigentlich bin oder eigentlich sein möchte? Habe ich noch Träume? Wahrscheinlich braucht man Phantasie und Gelassenheit, um die Träume anzulocken, die wirklich glücklich manchen. Eine weite Reise muss es dafür gar nicht sein. Aber Distanz zum Gewohnten und Zeit, die braucht es schon - vielleicht im Dösen in der Hängematte oder in langen Sommerabenden im Gespräch mit Freunden. Da lässt sich den Lebensträumen nachspüren - den erfüllten und vielleicht auch den tief verschütteten. Und wer weiß, vielleicht finden sich auch kleine Schritte, die uns den Träumen näher bringen. Oder unverhoffte Dankbarkeit für vieles, was gelungen ist. Vom Träumen zum Beten ist der Schritt dann gar nicht so weit. Ich wünsche Ihnen einen traumhaften Sommer! Friederike Fleck, Pfarrerin