Trier macht es richtig

Wer über 15-Jährige diskutiert, die Buswartehäuschen zertrümmern, Passanten anpöbeln oder schon am Nachmittag sternhagelvoll auf Parkbänken herumhängen, fällt meist in eine von zwei sehr populären Argumentationskategorien.

1. Die jungen Missetäter müssen ganz einfach die starke Hand ihrer Eltern oder auch des Gesetzes fühlen und auf die harte Weise lernen, was geht und was nicht. 2. Die Jugendlichen sind genau genommen keine Täter, sondern Opfer eines gesellschaftlichen Problems. Anstatt nur die Symptome - Perspektivlosigkeit, Verrohung, Werteverfall - zu bekämpfen, muss man dieses Problem an seiner Wurzel packen. Die Stadt Trier arbeitet an beiden Kategorien. Die Aufklärungsquote der Polizei ist hoch, die Reaktionen der Staatsanwaltschaft schnell. Parallel zur Strafverfolgung arbeiten Streetworkerin Michaela Stoll und Stadtjugendpflegerin Susanne Schmitz an den Wurzeln des Problems. Wo Kategorie eins mit Härte und Konsequenz punktet, zeichnet sich Kategorie zwei mit einer auf Vertrauen und Verständnis beruhenden Kommunikationsbasis aus. j.pistorius@volksfreund.de

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