UMFRAGE

Stellenabbau bei der Telekom TRIER. Die Telekom-Mitarbeiter, die an der Protestkundgebung gegen den geplanten Stellenabbau des Konzerns am vergangenen Donnerstag auf dem Kornmarkt teilgenommen haben, haben die Verdi-Vertreter des Bezirks beauftragt, dem Telekom-Vorstand einen Protestbrief zu senden.

In dem Schreiben heißt es: "Wir sind der Meinung, dass eine Personalplanung rein an den Kapitalinteressen des Unternehmens zu orientieren, falsch ist und nicht dem Artikel 14 des Grundgesetzes entspricht, der da sagt: Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Gemeinschaft dienen." Sie forderten den Aufsichtsrat der Telekom auf, das geplante Glasfasernetz nicht nur in den größten Städten, sondern flächendeckend auszubauen und so Arbeitsplätze zu sichern. Dazu sei auch die Politik gefordert, die "der Deutschen Telekom AG einen Investitionsschutz für den Ausbau des Netzes" gewähren soll. Ein solcher Investitionsschutz würde auch beinhalten, dass die Telekom ohne feste Vorgaben der Regulierungsbehörde über Preise für private Anbieter, die das Netz der Telekom nutzen wollen, und über die eigenen Preise bestimmen könnte. Insgesamt will die Telekom 32 000 Stellen sozialverträglich abbauen, laut der Gewerkschaft Verdi könnten in der Region 300 Arbeitsplätze gestrichen werden. Der TV hat mit den Telekom-Mitarbeitern über die Umstrukturierungspläne gesprochen:MANFRED FRIES, 54, Telekommitarbeiter in Wittlich: "Wir haben vor einigen Jahren einer 34-Stunden-Woche zugestimmt, um Arbeitsplätze von Kollegen zu sichern - und jetzt das! Für die Kunden wird sich mit dem Stellenabbau der Service verschlechtern."MARTINA ACKERMANN,39, Trier, Außendienst: "Der Abbau ist unsinnig, wir haben jetzt schon mehr Arbeit, als wir abarbeiten können. Die Folgen für Trier werden sein, dass die Region unattraktiver für Arbeitnehmer wird und so weniger Zukunfschancen hat."BENEDIKT KRAMP,stellvertretender Betriebsratsvorsitzender in Saarbrücken: "Auch im Bereich T-Systems sollen Stellen abgebaut werden. In Trier wurde erst vor relativ kurzer Zeit ein 100 Mann starkes T-System-Team aufgestellt - in den Verträgen gibt es allerdings keinen Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen. Viele junge Kollegen haben Angst." (woc)/Fotos (3): Christiane Wolff

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