Unfreiwillig heiter

Der Wahlkampf tobt - allerdings weniger gegeneinander als mehr in den eigenen Reihen. Vor einigen Wochen schuf der CDU-Stadtbezirksvorstand einen schon unfreiwillig komischen Konflikt: Ortsvorsteherin Maria Marx sah sich plötzlich mit Jutta Albrecht einer Konkurrentin aus den eigenen Reihen gegenüber, die offenbar schon einige Getreue hinter sich versammelt hatte und zum Putsch ansetzen wollte.



Nach einem warnenden Grollen vom in Berlin sitzenden Trie rer CDU-Chef Bernhard Kaster zog CDU-Stadtrats-Vize Thomas Albrecht die Notbremse. Maria Marx darf die Krone der Ortsvorsteherin wieder in Angriff nehmen.

Die SPD hat, wie man jetzt deutlich sieht, keinen Grund, über dieses kleine Polit-Drama zu grinsen. Sie ist nicht besser dran. Seit Monaten tarnt Chefin Malu Dreyer ihr riesiges Führungsproblem mit einer selbst auferlegten Verpflichtung zur Verschwiegenheit "bis zum Parteitag im Dezember." Wer soll die Fraktion ab 2009 führen? Kronprinz Peter Spang, 2004 noch als ein zukünftiger Hoffnungsträger gehandelt, erhält keine erkennbare Unterstützung, Begoña Hermann hat die Bürgermeisterwahl in der Verbandsgemeinde Konz chancenlos verloren und lässt sich seitdem wohl nur noch schwer als Fraktionschefin verkaufen. Und dann noch der Ärger im Ortsverein Trier-Mitte/Gartenfeld um Carl Ludwig Centner und Maria de Jesus Duran Kremer - oh weh, SPD.

In absehbarer Zukunft werden die beiden Volksparteien wie immer vor einer Wahl behaupten, sie seien "gut aufgestellt". Dieses Mal sollten sie auf diese Botschaft verzichten. Sie würde allenfalls Heiterkeit provozieren.

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