Unsinnige Sache

Mit dem Thema Moselstadion befasst sich dieser Leser:

Die Stadt Trier braucht dringend ein neues Stadion für die Profi-Fußballer von der Eintracht. Davon sind der OB und sein Sportdezernent überzeugt. Egal, was es kostet! Egal auch, ob sich die Stadt Trier das bei ihrer Finanzlage überhaupt leisten kann! Angeblich werden vier Varianten untersucht. Ich kann jetzt schon sagen, wie diese Untersuchungen ausgehen werden: Es wird alles auf die Variante 1 oder Variante 2 hinauslaufen, also einen Neubau. Die Untersuchungen werden ergeben, dass die Renovierung des vorhandenen Stadions teurer wird als ein Neubau. Man muss sich nur die "richtigen" Gutachter heraussuchen. Die werden das schon im Sinne des OB und seines Anhangs rechnen. So wird das immer gemacht, wenn der Rat und die Bürgerschaft von einer unsinnigen Sache überzeugt werden sollen. Ich habe das in meiner 35-jährigen kommunalpolitischen Tätigkeit zur Genüge erlebt. Und dann die Finanzierung! Es wird solange gerechnet und berechnet, bis am Schluss herauskommt, dass es die Stadt fast überhaupt nichts kosten wird. 70 Prozent zahlt das Land. Die schwimmen ja im Geld, darum kürzen sie auch die Bedarfszuweisungen an die Gemeinden. 20 Prozent zahlt die Eintracht selbst. Die waren doch schon einmal pleite, oder irre ich mich da? Und die restlichen 10 Prozent, mein Gott, wie kann man nur so kleinlich sein, die paar Millionen! Und die Kosten? 15 Millionen Euro sind jetzt im Gespräch. Wenn man fertig ist, werden es über 20 Millionen sein; da kommen dann noch die zusätzlichen Auflagen der DFL und so weiter und so weiter. Am Ende wird man der Bevölkerung auch noch klarmachen, dass so und so viele Arbeitsplätze dadurch gesichert oder geschaffen wurden. Noch Fragen? Keine! Dann ist ja alles in Ordnung. Auf geht's, fangt an zu bauen, denn die Kommunen haben nicht zu wenig Geld, sie haben noch zu viel! Walter Conzem, Wellen

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