Unverdaulicher Happen

Zum Thema Moselstadion meint dieser Leser:

Wenn man die Artikel liest, scheint der Bau eines neuen Stadion eine beschlossene Sache zu sein. Die Argumente für diesen Bau sind jedoch dünn und für den Verfasser dieses Briefes nicht nachvollziehbar. Da hat man gerade die defizitäre Landesgartenschau geschluckt und noch lange nicht verdaut, schon beginnt man mit der Zubereitung des nächsten unverdaulichen Ganges, der uns und unseren Kindern noch lange im Magen liegen wird. Wer soll das Stadion finanzieren? Wo werden die notwendigen Gelder eingespart? Auf welche Förderungen müssen Schulen, Kindergärten und soziale Einrichtungen in und um Trier und in Rheinland-Pfalz verzichten? Aber die entscheidende Frage ist: Für wen oder was muss verzichtet werden? Heute spielt Eintracht Trier in der 2. Liga. Wer kann sagen, wie lange noch? Vor Jahren durch den guten Willen der Gläubiger vor dem Ruin gerettet, versucht man den Menschen der Region heute einzureden, der Stadionbau sei eine Investition in die Zukunft der Eintracht. Jedes mittelständische Unternehmen der Region würde sich über entsprechende öffentliche Förderung bei Beanstandung der sozialen Einrichtungen im Betrieb durch die Gewerbeaufsicht freuen. Wenn es die denn gäbe. Stadt und Verein beugen sich dem Diktat des DFB und planen munter und unverdrossen einen Neubau, den die Region nicht braucht. Wie viele Heimspiele hat ein Zweitligist? Rechne man jetzt die Kosten für Neubau und Unterhaltung für die nächsten zehn Jahre mit der Anzahl der möglichen Spiele auf. Kann man dann den Menschen der Region noch erklären, dass ein Spielplatz keine neuen Spielgeräte, eine Schule kein neues Mobiliar bekommt oder der Etat für das Theater in Trier gekürzt wird? Erhard Reinhard, Morbach

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