Urlaub auf der Baustelle

Vor meiner ersten Reise nach Wien erhöhten Kommentare aus der Verwandtschaft meine Spannung. "Da will ich schon so lange mal hin", schwärmte meine Schwester etwas neidisch. "Die Wiener sind unfreundlich", warnte mein Vetter etwas mitleidig.Gleich bei der Ankunft in Österreichs Hauptstadt erlebten wir den Alptraum aller Urlauber: Die schöne Pension aus dem Internet hatte sich in eine Baustelle verwandelt.

Schon die Suche nach dem offiziellen Klingelknopf entwickelte sich zur Schnitzeljagd. Im Treppenhaus versprühten Maler weiße Farbe. Für den Pensionsleiter war all das kein Grund, beim Empfang auch nur ein Wort darüber zu verlieren. Wozu über Probleme reden, wenn man sie ignorieren kann? Dieses Konzept soll ja auch vielen langjährigen Ehen zugrunde liegen.Bis unser Zimmer endlich bezugsfertig war, überbrückten wir die Zeit mit einem mehrstündigen Fußmarsch. Bei der Rückkehr zur Pension klemmte das Türschloss etwas, doch schließlich standen wir im Raum - nur leider hatten dort schon andere Gäste ihre Koffer ausgeräumt. Wir hatten uns bei der Zimmernummer geirrt, aber der Schlüssel passte trotzdem. Sehr vertrauenserweckend!Trotz dieses missglückten Starts wurde es ein schöner Urlaub in der Walzerstadt. Wien ist bezaubernd und immer eine Reise wert.Und irgendwann wird auch jede Baustelle mal fertig…

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