Verhöhnung der Fahrgäste

Ebenfalls zum Thema neue Busfahrpläne dieser Leserbrief:

Die neuen Fahrpläne der Stadtwerke bringen für einen großen Teil der Heiligkreuzer erhebliche Nachteile. Dabei ist insbesondere nicht zu akzeptieren, dass die Nachteile für "Neuheiligkreuz" mit den Vorteilen für "Alt-Heiligkreuz" so aufgerechnet werden, dass nach der Sprachregelung der Stadtwerke insgesamt von einer Verbesserung für den Stadtteil ausgegangen werden kann. Offenbar ist es den Fahrplanverantwortlichen der Stadtwerke nicht bekannt, dass es auch ein Heiligkreuz jenseits der Straßburger Allee gibt. Hier wohnen knapp 3000 Trierer, die trotz "Innenstadtnähe" mittlerweile eine ÖPNV-Anbindung genießen wie Landkreisgemeinden: Alle 30 Minuten eine Verbindung in die Innenstadt, und samstags oder sonntags geht nichts mehr. Und den Neuheiligkreuzern hilft es in der Tat überhaupt nicht, dass die Bewohner von Altheiligkreuz vorübergehend (bis zur Sanierung der Aulbrücke) einen 15-Minuten-Takt genießen können. Besonders nachteilig wirkt sich die neue Fahrplantaktung aus im Schülerverkehr. So müssen die Kinder aus Neuheiligkreuz jetzt allmorgendlich um 7.08 Uhr, also 52 Minuten (!) vor Schulbeginn, losfahren, um pünktlich zum Klingelzeichen ihre Schule zu erreichen. Die gleichen Schüler kehren mittags frühestens 38 Minuten nach Schulschluss zurück. Das bedeutet selbst für 10-Jährige täglich 90 Minuten (!) Schulweg von Heiligkreuz in die Innenstadt. Aber auch die Nicht(mehr)-Automobilisten unter den Senioren aus Neuheiligkreuz sind erheblich betroffen. Bleibt doch für Einkäufe, Krankenhausbesuche oder andere Erledigungen in der Innenstadt zwischen Freitagnachmittag und Montagmorgen nur noch der kostenintensive Ruf nach einem Taxi. Selbst die gern zitierte (und im übrigen auch hervorragende) Nahversorgung im Stadtteil ist für diesen Personenkreis am Wochenende nicht mehr erreichbar. Denn leider gehören auch weite Bereiche von Neuheiligkreuz zur "Sternbusfreien Zone". Da mutet einem der Slogan der Stadtwerke ".. einfach besser Fahren" als Verhöhnung der Fahrgäste an. Wer geht schließlich sonst noch so rücksichtslos mit seinen Gästen um? Klaus Wagner, Trier

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