Wahlkampf mit Bart

So langsam kriegen wir ja doch noch ein bisschen Wahlkampf in Trier. Seit die Plakate hängen, interessiert sich sogar meine Bärbel für den neuen OB. "Ist doch gut, dass wir zwei so klare Alternativen haben", hab' ich neulich zu ihr gesagt.

Aber da kam ich an die Richtige. "Quatsch", hat die Bärbel geschimpft, "haste die Plakate nicht gesehen? Von wegen Alternative! Die haben doch beide einen Bart. Und Männer mit Bart finde ich nicht vertrauenswürdig". Ich zurück: "Aha, dann hätte doch vielleicht Guildo Horn antreten sollen, der ist nämlich rasiert." Aber das brachte mir nur ein verächtliches "Pah" ein. Da bin ich doch lieber zu meinem Nachbarn, dem Schreinermeister Franz rübergeschlappt, auf einen Porz Viez. Aber der war auch gerade in Sachen Wahlkampf zugange. "Guck mal, hier hab' ich ein Schreiben von meinem Ober-Handwerksmeister", hat der gleich gerufen. "Der hat geschrieben, der Jensen, dieser Bösewicht, wär' gar nicht nett zum Handwerk und würde die Arbeitsplätze kaputtmachen, weil er überall eigene Firmen mit Behinderten und Benachteiligten aufmacht. Daraufhin hat der Jensen zurückgeschrieben, der Obermeister wäre unfair gegen Behinderte. Und dann hat der wiederum geschrieben, er hätte gar nix gegen Behinderte. Wem soll ich denn da jetzt glauben?" "Weißte was, Franz", hab' ich geantwortet, "es ist Wahlkampf. Da glaubst Du besser gar nix. In 14 Tagen sind die alle wieder normal. Dann kann man mal in Ruhe über die Sache reden."

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