"Wat gieht, Schneckschie?"

Trierer Platt - ein Idiom, das ziemlich retro ist und sich nicht weiterentwickelt? Von wegen! Wer mit offenen Ohren durch die Fußgängerzone flaniert, wird feststellen, dass das gesprochene Trierisch ganz schön auf der Höhe der Zeit ist und sich nicht mal geniert, auch Fremdwörter wie Anglizismen zu okkupieren. Letztens gehört in der Sim.

Da erzählt ein Mann einem anderen, was für einen tollen Hund er habe: "Dän hat Pauer wie en Sau!" Trierisch ist, wie ich ebenfalls gehört habe, auch in Kommunikationstechnik- und Energiereserve-Fragen ganz up to date: "Red schneller, eich hann nur noch fünf Prozent Saft. Mein Akku is gleich mulo!" Hippe telefonische Anmache à la Trier gefällig? Bitteschön: "Unn, Schneckschie? Wat gieht?" (forscher junger Mann am Handy). Apropos moderne Kommunikationstechnik. Echauffiert sich letztens ein mitteljunger Mann in der Fleischstraße im Beisein seiner weiblichen Begleitung: "Giddet dafür kein Äpp? Für so ebbes muss et doch en Äpp ginn!" Meinen persönlichen Favoriten aber hab ich im Stadtbus gehört. Junge Dame (maximal 20) telefoniert lautstark und beendet das mutmaßliche Streitgespräch mit einem kernigen "Fack ju, dau Heejel!"
Prost! sagt euer

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