Wenn Patienten "aufblühen"

Was ist eine Rosacea? Diese sehr häufige Hautkrankheit namens Rosacea bedeutet übersetzt soviel wie "Rosenblütchen". Dieser Name spielt auf die Rötung im Gesicht an, die für die Rosacea oder Couperose so typisch ist - der Patient "blüht" geradezu auf.

Neben diesen Rötungen, die durch erweiterte Blutäderchen entstehen, kann es durch Entzündungen auch zu Veränderungen an der Nase kommen. Werden diese nicht behandelt, kann langfristig ein Rhinophym auftreten, eine starke Verdickung der Haut, die die Nase besonders voluminös aussehen lässt. Bis heute kann man die Rosacea nicht ursächlich behandeln, da "die Ursache" nicht bekannt ist. Das heißt, es gibt keine Heilung im strengen Sinne, jeder Patient muss sich darauf einstellen, mit der Erkrankung dauerhaft zu leben. Aber man kann die Symptome - also die äußeren Merkmale der Erkrankung - gut behandeln; niemand ist gezwungen, die Rötungen und Entzündungen einfach hinzunehmen. Das ist wichtig, denn die Rosacea spielt sich im Gesicht ab, das man nun einmal nicht verstecken kann. Die meisten Patienten sind froh, wenn sie nicht mehr die Neugier der Umwelt wachrufen, sondern sich "ganz normal" auf der Straße bewegen können. Fast noch wichtiger bei einer konsequenten Behandlung der Rosacea ist, dass Schlimmeres vermieden wird. Die "Knollennase" ist kein Schicksal, sondern kann verhindert werden. Die typische Rötung des Gesichts kann jederzeit auftreten, vor allem, wenn äußere Faktoren (Temperaturwechsel, Sonneneinstrahlung, scharfe Speisen, Kortisonpräparate) sie begünstigen. Zwar weiß man, dass ein allzu tiefer Blick ins Glas bei jemandem, der ohnehin die Veranlagung dazu hat, einen neuen Rosacea-Schub auslösen kann. Aber auf keinen Fall kann man umgedreht behaupten, jeder Rosacea-Patient sei Alkoholiker. Die verstärkte Durchblutung der Haut führt zur dauerhaften Erweiterung einiger Äderchen, den so genannten Teleangiektasien (das sind erweiterte Äderchen). Mit einem schmerzarmen Laser (ohne Spritze, ohne Pflaster) können sie entfernt werden. Dr. Dierk Steinmann, Hautarzt und Allergologe, Trier

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