Würde menschlichen Lebens ist unantastbar

Zum Bericht "Gemeinsam stark in schweren Stunden" (TV vom 24. Dezember):

Die Absicht des Sozialdienstes Katholischer Frauen (SKF), im Rahmen der pränatalen Diagnostik ein Netzwerk für betroffene Familien aufzubauen, ist zu begrüßen. Da der Gesetzgeber die Tötung behinderter Kinder bis zur Geburt legalisiert hat, ohne eine Beratung zur Voraussetzung zu machen, bedarf es dringend geeigneter Angebote zur Unterstützung. Unverständlich ist allerdings, dass die Zielsetzung der Hilfe nur darin besteht, die Frauen zu einer Entscheidung zu begleiten, "mit der sie und die Familie leben können". Eine solche Formulierung schließt auch die Tötung eines kranken Kindes als Beratungsziel mit ein. Zweifellos wird pränataldiagnostische Beratung im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben immer ergebnisoffen sein, als die beratene Frau selbst die Entscheidung trifft. Aber die Zielsetzung eines katholischen Verbandes müsste darin bestehen, die Eltern zu einer Entscheidung zu führen, die Leben und Würde des Kindes respektiert. Dies schließt das Angebot von Hilfen vor und nach der Geburt ein, die Tötung des Kindes aber aus. Ähnlich problematisch ist die Haltung der zuständigen Ärztin des Mutterhauses. Wenn sie die Diagnose "wertfrei" stellt, dann weist sie wie ein Pilatus die alleinige Verantwortung den Eltern zu: Nehmt ihr das Kind und macht damit, was ihr für richtig haltet! Ein solches Verhalten erhebt Neutralität zum obersten Wert, dem das Leben des Kindes zum Opfer fallen kann. Wäre es nicht Aufgabe eines katholischen Krankenhauses, die Eltern zu ermutigen, ja zu ihrem Kind zu sagen und sie daran zu erinnern, dass es auch hier um ein Geschöpf Gottes geht? Tatsache ist, dass sich die meisten Mütter und Väter nach schlechtem pränataldiagnostischen Befund angesichts neutraler Beratung und unter dem Druck eines verständnislosen Umfeldes für die Tötung ihres kranken Kindes entscheiden. Um dieser Selektion behinderter Menschen entgegenzuwirken, bedarf es auch einer Rückbesinnung auf die Würde jeglichen menschlichen Lebens. Die Kirche sollte hier mit gutem Beispiel voran gehen! Aktion Lebensrecht für alle e.V. Regionalverband Trier Michael Frisch, Vorsitzender

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