ZUM ADVENT

Ich gestehe: Ich bin kein Weihnachtsmuffel. Ich mag die Zeit bis Heilig Abend. Hektik lasse ich nicht aufkommen. Ich mag Weihnachtsmärkte, genauso wie den Duft von frischen, selbst gebackenen (Ja: Ich backe selbst!

) Plätzchen. Wenn "White Christmas" von Bing Crosby im Radio gespielt wird, drehe ich schon mal lauter. Mittlerweile habe ich mich auch dran gewöhnt, dass fast pausenlos die "Weihnachtsbäckerei" oder "Leo Spekulatius" aus den Lautsprechern im Wohnzimmer trällert (Eltern kleiner Kinder wissen, dass das nicht immer ein Spaß ist). Gerade in der Weihnachtszeit denke ich oft zurück an die eigene Kindheit - vor allem seit ich selbst Vater bin. Vieles macht man so, wie es früher war. Doch irgendwie kommt man nicht um den neumodischen Kram herum. Zum Beispiel an dem unvermeidlichen Weihnachtsmann. Ich gestehe: Den mag ich nicht. Nur man kommt einfach nicht an der dämlichen Erfindung aus Amerika vorbei. Ob im Kinderfernsehen, in Geschäften, überall taucht der rote Mann mit dem Rauschebart auf. Selbst in Kinderbüchern. Vergangenes Jahr habe ich beim Vorlesen für die Kinder den Weihnachtsmann immer noch durch den Nikolaus ersetzt, um bei den Kleinen erst gar keinen falschen Glauben aufkommen zu lassen. Doch halten Sie das mal durch! Ich habe es aufgegeben. Daher gibt es nun auch bei uns den Weihnachtsmann. Zumindest im Fernsehen und in Büchern. Nur in unser Haus kommt der nicht rein. Da bin ich Traditionalist. Am Abend vor dem Nikolaustag kommt der echte Nikolaus. An Heilig Abend das Christkind. Jedenfalls noch solange die Kleinen daran glauben. Bernd Wientjes

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