Zerstörung der Natur

Zum Bericht "Die unerwünschten Investoren" (TV vom 3. November):

Wer das Megaprojekt in Olk mit einer Kiesgrube vergleicht, hat die Dimension des Projekts nicht verstanden (Informationen unter www.steinbruch-olk.de). Die ganze Region ist betroffen, zum Beispiel 34 Orte in maximal sechs Kilometer Entfernung. Der Zementstaub verteilt sich kilometerweit in der Region. 500 LKW zusätzlich täglich über 60 Jahre hinweg auf der B 51 und weiter zum Trierer Hafen: Lärm, Staub, Abgase und Verkehrschaos. Eine nicht umkehrbare gigantische Zerstörung der Natur.

Volkswirtschaftlich gerechnet ergibt sich ein dickes Minus: Die Investition beläuft sich auf 200 bis 250 Millionen Euro über 60 Jahre. Demgegenüber steht enormer Wertverlust der gesamten Immobilien der Region. Die Felder im näheren Umkreis werden unter einer dicken Staubschicht versinken. Im 50-Kilometer-Umkreis werden sich die Ernten durch PH-Wert-Veränderung des Bodens verringern. Die regelmäßige Straßensanierung Richtung Trierer Hafen wird den Steuerzahler viel Geld kosten. Die Gesundheitskosten werden sich erhöhen (Allergien, Hautreizungen, Asthma, Pseudokrupp, steigende Krebsrate).

Solche Konzerne verstehen es, ihre Gewinne ins steuergünstige Ausland zu verschieben. Die Steuereinnahmen sinken, weil die heimische Wirtschaft zum Erliegen kommt. Aus dem gleichen Grund gehen mehr Arbeitsplätze verloren, als geschaffen werden. Viele davon werden durch ausländische Billigarbeitskräfte besetzt.

Das Fördergeld aus Brüssel für das große Sport- und Freizeitprojekt in Ralingen-Rosport zur touristischen Aufwertung der Region wären verschwendet. Es gibt nur einen Gewinner, den Unternehmer (und vielleicht die Industrie- und Handelskammer, die einen zusätzlichen Mitgliedsbeitrag kassieren kann).

Sabine Streit, Ralingen-Olk

STEINBRUCH

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