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Guten Abend allerseits! Wie bitte? Sie wundern sich über die ungewöhnliche Begrüßung am frühen Morgen? Womit es Ihnen nicht anders geht als mir neulich. Da flatterte mir nämlich eine Einladung des Evangelischen Kirchenkreises Trier auf den Tisch - zum, halten Sie sich fest, Neujahrsempfang in der Konstantin-Basilika.

Zunächst dachte ich noch an einen Druckfehler oder einen reichlich verspätet zugestellten Brief, bis ich beim Blick aufs Datum des Neujahrsempfangs eines Besseren belehrt wurde: Montag, 10. September 2007. Wenn ich richtig gerechnet habe, ist an diesem Tag das neue Jahr immerhin schon 252 Tage alt, also sozusagen über den Berg. Andererseits: Dreieinhalb Monate später beginnt ja tatsächlich bereits ein neues Jahr. Mit ihrem Empfang wären die Protestanten dann zwar etwas früh an, allerdings auch garantiert vor allen anderen hundert Neujahrsempfängen in der Region die Ersten. Des Rätsels Lösung ist jedoch wesentlich profaner: Der Neujahrsempfang des Evangelischen Kirchenkreises Trier heißt - übrigens schon seit vielen Jahren - Neujahrsempfang wegen des beginnenden neuen Schuljahrs. Wäre man jetzt Erbsenzähler, gäbe es freilich auch daran etwas zu mäkeln. Denn am 10. September ist auch das neue Schuljahr längst nicht mehr neu, sind die Herbstferien schon in Sichtweite. Aber lassen wir das! Die Kirchenkreisler haben erreicht, dass über ihren Neujahrsempfang bereits im Vorfeld gerätselt und geratscht wird. Eine bessere Werbung kann es kaum geben.

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