guten_morgen_0102

Das neue Jahr ist gerade einen Monat alt, und ich habe mein persönliches Unwort des Jahres längst gefunden: Zweiraumwohnung, auf dem Immobilienmarkt auch gerne zu "2 ZKB" verkürzt. Falsch, werden Sie nun denken, das kürzlich gekürte Wortmonstrum lautete doch "Herdprämie".

Und unspektakulär, werden Sie nun denken. Und vor allem warum?, werden Sie sich fragen. Tja, warum nicht? Eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten, ist vermutlich ähnlich unmöglich wie die meisten Unwörter selbst. Unmöglich scheint mir mittlerweile aber auch mein Vorhaben, zwei gemütliche Zimmer in der Innenstadt von Trier zu finden. Dem klassischen Single-Appartement bin ich schon länger, spätestens aber seit der Anschaffung meiner nach Augenmaß (!) gekauften Eck-Couch, entwachsen. Für die schon fast familiär anmutenden drei Zimmer und mehr bräuchte ich wiederum ein Heim-Navigationsgerät, damit ich mich in meinen eigenen vier Wänden nicht verlaufe. Deshalb durchforste ich seit einer halben Ewigkeit Samstag auf Mittwoch auf Samstag den Anzeigenteil nach Zwei-Zimmer-Wohnungen: telefoniere, besichtige, warte, telefoniere, besichtige und warte. Unglücklicherweise ist Geduld eine Tugend, die ich nicht besitze. Trotzdem kann ich dieser Endlos-Suche unterm Strich auch etwas Positives abgewinnen: Hier mal eine Tasse Tee, dort ein nettes Gespräch, und definitiv immer interessante Einblicke, wie Trierer leben. Ungeduldig, aber immer noch hoffnungsvoll, warte ich übrigens auch gerade jetzt, während Sie diese Zeilen lesen, auf den Rückruf einer Vermieterin. Sollte diese Suche nach fast einem halben Jahr tatsächlich heute enden, wird mir mit Sicherheit etwas fehlen, aber das finde ich dann bestimmt bei Ikea - mit Maßband!

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