guten_morgen_0208_mic0

Ich bin schuld. Schuld daran, dass eine halbe Redaktion zwei Tage lang nur über ein Thema diskutiert hat. Schuld daran, dass die Duden-Redaktion verzweifelt ist. Schuld daran, dass wir - nach Feierabend - eine Kiste Bier trinken mussten.

Alles nur, weil ich meinem stellvertretenden Chefredakteur widersprochen habe. Der hat nämlich - vor dem Ausdruck einer Zeitungsseite stehend - behauptet, wir müssten diese noch einmal korrigieren. Es heiße nicht - wie ein Kollege schrieb - der Stubbi, sondern das Stubbi. Stubbis sind bekanntlich die leckeren, stummeligen (daher wohl der Name) Fläschchen, die ursprünglich in der Eifel, mittlerweile aber auch im Saarland und andernorts mit Bier befüllt werden. Da ginge beides, männlicher wie sächlicher Artikel, widersprach ich und hatte prompt den Recherche-Auftrag am Bein. Internet-Suche: Die Zahl von "der" und "das" Stubbi hält sich die Waage. Anruf beim Duden: Die brauchen einen Tag, um zum selben Ergebnis zu kommen. Liefern dann aber noch eine Mail hinterher: "Da es sich hier um die Bezeichnung für ein bestimmtes Flaschenformat handelt, liegt es nahe, den weiblichen Artikel zu wählen, also die Stubbi(flasche). Es finden sich jedoch auch Belege für den männlichen und den sächlichen Artikel." Wir sind also so schlau wie zuvor, können den Bildungsauftrag der Zeitung an dieser Stelle nicht erfüllen, Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, aber immerhin eine wunderbare Vorlage für ein Diskussionsthema liefern, wenn die Unterhaltung am Abend mal stockt. Der Stubbi? Das Stubbi? Die Stubbi? Am Ende hat niemand recht, beziehungsweise jeder. Viel Spaß beim Ausprobieren und: Prost!PS: Hinweis an die Leserin, die mich wüst beschimpft hat, nachdem ich mir an dieser Stelle schon einmal Gedanken über Alkohol gemacht habe: Das war jetzt das letzte Mal.

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