Und drittens gehöre ich zu den Menschen, die Werbung einen nicht zu unterschätzenden Unterhaltungswert abgewinnen können. Immerhin steckt eine ganze Branche kreativer Köpfe dahinter, die uns täglich Vorschläge unterbreitet, wo Sie und ich unsere Einkaufswagen oder womit Sie und ich unsere Mägen füllen können. "Wir lieben Lebensmittel", Sie nicht? Trotzdem gibt es Werbe-Clips, aus denen ich einfach nicht schlau werde. Was will mir die Frau auf der Flugzeug-Toilette, die dank ihres Kräuter-Shampoos in Ekstase gerät, sagen? Und was die, die unmittelbar nach der Landung bei Wind und Wetter ihren Schopf schwingt? Oder freut sie sich einfach bloß sehr, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben? Und die Männer? Pfeifen die auf den "perfekten Halt", weil sich so mancher schon glücklich schätzt, wenn das "Doping für die Haare" überhaupt Anwendung findet? "Da weiß man(n), was man(n) hat", oder? Auch wenn das in den Werbe-Clips nach Eva-Hermanscher-Rollenverteilung eigentlich ihre Aufgabe ist, das strahlende Weiß auf irrsinnig lange Wäscheleinen zu drapieren, bei denen selbst Meister Proper auf halber Textil-Strecke schlappmachen würde. Vielleicht gehöre ich ohne XXL-Familie oder schwimmhallengroßes Badezimmer aber auch einfach nicht zur angepeilten Zielgruppe. Ja vielleicht...