guten_morgen_18.4.

Was passiert nur mit dem schönen Wörtchen "danke"? Nach meiner Beobachtung wird es geradezu inflationär gebraucht. Ist Ihnen das auch schon aufgefallen? Viele Telefonierer beenden ihre Gespräche mit einem "Ja, danke.

Tschüss". Auf meinem Anrufbeantworter finde ich oft eine Nachricht, die mit dem D-Wort endet, obwohl es gar nicht um eine Bitte ging. Aber selbst wenn ich an jemanden eine Bitte richte, ist es schon passiert, dass sich derjenige am Ende des Gesprächs bedankt hat. Wofür? Dafür, dass ich ihn gebeten habe? Am Anfang habe ich mich über solche Unarten gewundert, doch das Schlimme ist: Irgendwann habe ich bemerkt, dass sie sich bei mir einschleichen. So habe ich mich schon bei jemand bedankt, dem ich einen Gefallen getan habe. Völlig widersinnig. Doch was steckt dahinter? Eigentlich ist es ja höflich, sich zu bedanken. Doch scheint mir das Dankes-Wort oft zur Floskel verkommen zu sein. Oder liegt das einfach daran, dass wir alle täglich zu viel kommunizieren und per Telefon, Handy und E-Mail immer nett sein wollen? Bleibt es da einfach nicht aus, dass sich solche höflichen Schnell-Floskeln einschmuggeln? Ich weiß es nicht und ich weiß auch nicht, was ich dagegen tun kann. Ich weiß nur, dass solche Floskeln ziemlich peinlich sein können. Zuletzt war ich in der Apotheke, um mir Halswehtabletten zu kaufen. Zum Abschied wünschte mir die nette Apothekerin eine gute Besserung. Und was sage ich? "Vielen Dank. Ihnen auch." An dieser Stelle ein ernst gemeintes: "Entschuldigung. Ich gelobe Besserung." Nein, und jetzt kein Danke!

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