guten_morgen_2412

Na, gehören Sie auch zur Spezies der Last-Minute-Geschenkejäger? Vor der Stillen Nacht noch schnell hektisch durch die Innenstadt laufen, auf der Jagd nach der Überraschung für die Liebste oder den Liebsten?

Zugegeben: Heute können Sie auch mich im Stadtzentrum antreffen, allerdings zum ersten Mal in all den Jahren. Das liegt auch nicht allein an mir, das abzuholende Geschenk ist einfach nicht früher vollendet worden. Dass ich beim Kauf von Weihnachtsgeschenken zu den Langzeitplanern gehöre, hat familiäre Ursachen. Zeit, an Heiligabend noch durch Geschäfte zu hasten, gab es früher nicht: Mein Geburtstag am 23. Dezember steckte allen noch in den Knochen, da wurden bereits wieder die Sektgläser in die Höhe gehoben - eine meiner Schwestern feierte ihren Ehrentag. Jubel, Trubel, Heiterkeit prägten den Tagesverlauf, von friedvoller Ruhe und Besinnlichkeit keine Spur. Das änderte sich erst am frühen Abend, als der Duft des Gänsebratens durch die Flure zog und sich die ersten Gäste langsam auf den Heimweg machten. So stressig der Heiligabend für uns damals war, vor allem für meine in der Küche werkelnde Mutter, so einzigartig war die Atmosphäre: Unser Wohnzimmer als Heimat für viele frohgelaunte Freunde, die irgendwie erleichtert waren, den manchmal quälenden letzten Stunden vor der Bescherung in den eigenen vier Wänden entfliehen zu können. Weihnachten als Geburtstags-Marathon - das gehört mittlerweile der Vergangenheit an. Die Reise in meine oberfränkische Heimat startet diesmal erst am zweiten Feiertag, es bleibt also etwas Zeit für die innere Einkehr. Die wünsche ich Ihnen auch - spätestens dann, wenn Sie heute Ihre letzten Einkäufe erledigt und alle Geschenke eingepackt haben.

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