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Diese Woche habe ich von einem Bekannten eine bedrohliche E-Mail bekommen. "Butter bei die Fische", schreibt er. Der Gute palavert davon, sich der Herausforderung eines Triathlons zu stellen. Genauer gesagt, eines Triathlon-Sprints.

Für manche ist das eine Lachnummer. Mir bricht schon beim Lesen der kalte Schweiß aus. 20 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen kann ich mir ja noch vorstellen, aber 500 Meter Schwimmen? Selbst das Planschen im Stadtbad erschöpft mich doch! Plötzlich ringen in meinem Inneren zwei Gegner unerbittlich miteinander. Der eine wispert: "Lass das sein, das schaffst du nie!" Der andere flüstert: "Hau rein, du bist doch kein Weichei!" Über diesen beiden thront ein dritter Ratgeber. Das ist vermutlich der, den man Intellekt nennt. Er redet mir ein, die ganze Aktion sei nur ein Schaulaufen von Männern, die ihre besten Jahre hinter sich haben. Die sich noch etwas beweisen müssen. Ich habe das natürlich nicht nötig! Ich setze mehr auf Hirn als auf Muskeln! Gerade will ich die E-Mail löschen, da raunt es wieder: "Du Schlappschwanz!" Das kann natürlich nicht sein. Mein alter Lateinlehrer fällt mir ein. Mens sana in corpore sano - ein gesunder Geist in einem gesunden Körper, hat der immer gesagt. Ein bisschen Sport kann nicht schaden, denke ich mir daraufhin und beginne erneut, die E-Mail zu lesen. 26 Wochen Training mit einem erfahrenen Coach, schlägt mein Kumpel vor. Er hat schon zweimal einen Triathlon geschafft. Was, schießt es mir durch den Kopf, der Dicke mit seinen mehr als 100 Kilo? Was der kann, kann ich auch! Vor meinem geistigen Auge sehe ich mich radeln, laufen und kraulen. Als einziger Waschbär unter lauter Waschbrettbäuchen. Operation Waschbär - klingt bedrohlich, aber irgendwie gut.

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