guten_morgen_fan_0307

Seit Samstagnacht, kurz vor Mitternacht, ist es zurück - das Pokalfieber, ausgelöst vom SVE-Virus, gegen das es trotz zweier Abstiege in Folge und langjähriger Forschung im Salmtal immer noch kein probates Gegenmittel gibt.

Die Glücksfee Silke Rottenberg zauberte für Oberligist Eintracht Trier als Gegner in der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde Schalke 04 aus dem Lostopf - den deutschen Vizemeister. Seitdem ist es vorbei mit dem ruhigen Schlaf, den mir meine dreimonatige Tochter zuletzt immer gewährte. Ich wälze mich in meinem Bett hin und her, und in meinen Träumen holen mich die Bilder der Vergangenheit ein: Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin! Fast genau zehn Jahre ist es her, als ich aus Franken kommend ein "Volksfreund" wurde. Kaum in Trier angekommen, überschlugen sich die Ereignisse - nicht wegen mir, sondern weil die Eintracht im Pokal für Furore sorgte. Das Los für die zweite Runde hieß Schalke - und von da an war der Hype nicht mehr zu stoppen. "Ruuudi" Thömmes' tolle Tore brachten den SVE bis ins Halbfinale, ehe Ischdonats Fehlschuss das 9:10 im Elfmeterschießen gegen Duisburg besiegelte. Egal: Seitdem bin ich infiziert mit dem SVE-Virus. Unheilbar. Trotz Insolvenzverfahrens. Trotz verpassten Aufstiegs 2001. Noch viel stärker seit dem Aufstieg 2002 in die zweite Liga. Trotz des Sturzes in die Oberliga. Nun ist das Pokalfieber wieder ausgebrochen. Schalke 04 - das kann doch kein Zufall sein, oder? Es wird mal wieder Zeit für magische Momente im Moselstadion: Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin! Das ist das Schöne an Träumen: Die Realität ist mindestens so weit entfernt wie Trier vom Profi-Fußball.

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