guten_morgen_fcg_1706

Dieser Tage schlagen wieder zwei Herzen in meiner Brust. Das ist immer so, wenn eine Fußball-Europameisterschaft oder -Weltmeisterschaft läuft. Einerseits fiebere ich mit der deutschen Mannschaft mit, denn schließlich bin ich Deutscher und hier geboren.

Andererseits war mein Vater Italiener, deshalb verfolge ich leidenschaftlich die Spiele der "Azzurri" und drücke ihnen fest die Daumen. Manchmal gerate ich allerdings in arge Konflikte, nämlich dann, wenn ausgerechnet diese beiden Länder gegeneinander spielen. Zum Beispiel im Halbfinale der Weltmeisterschaft 2006. Als Italien gewonnen hatte, war ich traurig - aber später doch wieder glücklich, denn die Italiener wurden Weltmeister. Die für mich komfortable Situation - im Prinzip habe ich bei solchen Ereignissen immer zwei Asse im Ärmel, von denen eins meistens sticht - hat indes auch eine lustige Seite. Freunde und Kollegen bedenken mich nämlich gerne mit netten Worten, wenn Italien verliert oder schlecht spielt. Vergangene Woche habe ich eine SMS erhalten, in der ein Kumpel seinem großen Bedauern darüber Ausdruck verlieh, dass "die Spaghettis solche Soße zusammenkicken". Ich habe postwendend geantwortet, die Kartoffeln würden derzeit auch nicht besonders gut schmecken. Während ich diese Zeilen schreibe, weiß ich leider noch nicht, ob Deutschland den Einzug ins Viertelfinale schafft. Ich weiß auch nicht, ob Italien es packt. Aber ich weiß, dass ich weiter Kartoffeln und Spaghetti essen werde. Und wenn Italien im Finale gegen Deutschland spielen sollte, dann gibt es eben "Kartoffelnudeln" - Gnocchi mit Tomatensauce.

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