Diesen Mangel an einem eigenen Auto hat ein Großteil meiner Mit-Abiturienten inzwischen überwunden. Und so reihte sich vor ein paar Wochen Kombi an Kombi, als wir uns zum 16-jährigen-Abiturtreffen einfanden. Zum 15-Jährigen hatte es nicht gereicht. Knapp die Hälfte der damaligen Abiturientia war da versammelt. Fast alle habe ich wieder erkannt. Mehrere Stunden lang haben wir uns dann gegenseitig interviewt. "Was machst du, wo wohnst du, was trinkst du?" war ein beliebter Gesprächseinstieg. Die Frage nach dem Getränk hat dann wieder gezeigt, dass wir 1991 Abitur gemacht haben und nicht 2007 oder gar 2008: Mineralwasser war der Renner an diesem Abend. Nicht nur ich hatte bei der Heimfahrt einen so genannten Sprudelbauch. Das fühlte sich bei den bisherigen Treffen noch ein wenig anders an. Damals wurde noch Bier in größeren Mengen konsumiert. Die Stubbi-Kisten in diesem Jahr blieben nahezu unbeachtet. Der Morgen nach dem Abiturtreffen war dementsprechend dann ein guter Morgen. Einerseits hatte man am Abend zuvor (fast nur) nette Menschen getroffen, andererseits war der Körper fit angesichts der Mineralwasser-Kur. Das fühlte sich nach den Abi-Feiern 1991 ganz anders an. Und wenn wir uns zum 20-Jährigen sehen, werden die ersten wohl wieder eher ein Stubbi in die Hand nehmen, da sie von ihren Kindern zur Veranstaltung chauffiert werden - mit deren eigenen Autos und dem Aufkleber "Abi 2011".