klartext_1711

Die Christdemokraten und die Grünen liegen sich normalerweise im Stadtrat in den Haaren. Zu unterschiedlich sind ihre politischen Ansichten. In dieser Woche ist es allerdings zu einem bemerkenswerten Schulterschluss gekommen: Gemeinsam mit der SPD wurde beschlossen, Radfahrern das Durchqueren der Innenstadt zu ermöglichen.

Ob die UBM über den Flirt ihres angestammten Partners mit den Grünen schmollte, ist nicht überliefert. Jedenfalls lehnten Manfred Maximini und seine Mitstreiter den Antrag mit Verweis auf das noch nicht vorliegende Gutachten zum Radverkehr ab. Diese Expertise soll im Sommer kommenden Jahres auf den Tisch kommen. Warum eigentlich so spät? Was dauert so lange? Dass Radfahrer in Trier teilweise um ihr Leben fürchten müssen, wenn sie beispielsweise in der Saarstraße unterwegs sind, ist doch hinlänglich bekannt! Es wird dringend Zeit, das Thema "Fahrrad" ernst zu nehmen. Das zeigt auch die Debatte um die roten Radwege. Die sehen zwar aus wie solche, sind aber nicht immer welche, wie wir gelernt haben. Anstatt dieses komische Schauspiel und die Verwirrung aller Verkehrsteilnehmer umgehend zu beenden, geschieht in Trier mal wieder - nichts!Andere Städte wie Münster oder Freiburg haben längst vorgemacht, wie es geht. Dort ist das Radeln so beliebt, dass es nicht nur in beinahe jeder Straße eine Radspur gibt, sondern sogar Parkhäuser für Drahtesel gebaut wurden. Einheimische und Studenten freuen sich darüber ebenso wie viele Touristen. Mittlerweile ist das Zweirad sogar ein Standortfaktor. Trier scheint auf den ersten Blick aufgrund seiner schwierigen topografischen Lage nicht gerade prädestiniert für den Radverkehr, meinen viele. Dabei lässt es sich in der Talstadt und an der Mosel prima strampeln, und zwar ohne die Straßen zu verstopfen und die Luft zu verpesten. Deshalb wird es Zeit, dass sich etwas tut. Auch Oberbürgermeister Klaus Jensen steht hier im Wort.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort