Fred Konrad: „Wir hatten ein gutes Programm - Schade für Trier“

Trier · Fred Konrad ist ein Profi, wenn es um das politische Geschäft geht. Eine Oberbürgermeisterwahl ist aber auch für den Kandidaten der Grünen eine spannende Sache. Entspannung suchte er am Wahltag mit Lebensgefährtin und Freunden. Bereits am frühen Abend stand aber fest: Es würde nicht zur Stichwahl reichen.

Als Letzter der drei Kandidaten trifft Fred Konrad im Rathausfoyer ein. Er trug das eindeutige Ergebnis, das sich bereits kurz nach 18 Uhr andeutete mit Fassung. Denn auch wenn seiner Parteifreunde die genau 18 Prozent Stimmenanteil für den Kandidaten der Grünen als Erfolg feierten: Der 52-Jährige Kinderarzt hatte sich persönlich ein besseres Ergebnis erhofft.

Grünen-Kandidat enttäuscht

"Wir hatten ein gutes Programm für Trier. Es ist schade für die Stadt, dass sich die Wahl nun doch auf die beiden Kandidaten der großen Parteien polarisiert hat." Und nach einigen Minuten mit viel Händeschütteln und kurzen Stellungnahmen, ist ihm doch zunehmend die Enttäuschung auch anzusehen. "Ich hätte mir ein deutlich besseres Ergebnis gewünscht", sagt er dann. Und abseits der Mikrofone und mitschreibenden Journalisten wird er auch verbal deutlicher.

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Dabei war der Tag bislang so gut verlaufen. Zwar fiel die geplante Wanderung mit Freunden an den Maaren der Vulkaneifel aus. Vermutlich hatte auch der zähe Frühnebel über dem Moseltal dazu beigetragen, dass der Ausflug von Fred Konrad am Tag der Oberbürgermeisterwahl nicht so sehr in die Ferne führte. "Wir haben lange ausgeschlafen", verrät der in Trier geborene Kinderarzt, als er am späten Nachmittag durch den Park Nells Ländchen schlendert und die Strahlen der Herbstsonne genießt. Fred Konrad hatte für seine Freunde gekocht. Hausmannskost habe es gegeben, sagt er. "Gemüse, Reis, Salat und etwas Fleisch. Was noch im Kühlschrank war. Aber alles frisch!"
Er habe in den vergangenen Tagen viel nachgedacht und gerechnet, erzählt der Grünenkandidat, der seit der Entscheidung, für das Oberbürgermeisteramt in Trier zu kandidieren nur noch ganz selten in seiner Kinderarztpraxis in Kusel aktiv war. "Jetzt bin ich aber froh, dass der Wahltag endlich da ist. Und daran, wen die anderen wählen, kann ich jetzt eh nichts mehr ändern." Aber welches Ergebnis prognostiziere er für sich selbst? "Zwischen zehn und 40 Prozent", antwortet er mit einem Augenzwinkern. Den Glauben, zumindest an eine Außenseiterchance, auf eine Stichwahl gegen Wolfram Leibe oder Hiltrud Zock am 12. Oktober, hatte er nach wochenlangem Wahlkampf nicht aufgegeben.

"Schade für Trier"

Dann macht sich Fred Konrad auf zu seinem Vater in Trier-Süd, um dort in der letzten Stunden vor dem Wahlfinale im Trierer Rathaus mit der Familie und Freunden aufmunternde Worte auszutauschen.
Diese Aufmunterungen hört er am Abend auch von seinen Parteifreunden in der Grünen-Geschäftsstelle in der Jüdemer Straße, nur einen Steinwurf vom Rathaus entfernt. Echten Trost findet er in deren Freude nicht, einige Stimmen mehr als bei den bisherigen Kommunalwahlen erreicht zu haben. "Ich habe die Stichwahl klar verfehlt", sagt Fred Konrad. "Schade für Trier."

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