Egbert-Eltern sammeln 1000 Unterschriften gegen Schulschließung

Trier · Die Schließungspläne von Grundschulen stoßen weiter auf heftigen Widerstand in den Stadtteilen: Unterschriften werden gesammelt, eine weitere Demo ist geplant, und die SPD wird von Eltern aus Biewer heftig gescholten.

Trier. 1000 Unterschriften haben der Elternbeirat und der Förderverein der Egbert-Grundschule in den vergangenen 14 Tagen zusammenbekommen. Die Petition soll heute dem Ortsbeirat Mitte-Gartenfeld überreicht werden. "Die Unterstützung für den Erhalt der Egbert-Grundschule hat sich nicht nur in den vielen Unterschriften aus dem Viertel Trier-Ost/Gartenfeld niedergeschlagen, sondern auch in der beeindruckenden Teilnahme an unserer Kundgebung am vergangenen Samstag und den durchweg positiven Rückmeldungen dazu", sagt Schulelternsprecher Michael Düro.
Nach Plänen der Stadtverwaltung könnte die Egbert-Grundschule im Zuge der Umstrukturierung der Trierer Schullandschaft aufgegeben werden. SPD und CDU haben dafür bereits Zustimmung signalisiert (der TV berichtete mehrfach).
Elternbeirat und Förderverein halten dagegen: Der Stadtvorstand habe in seinem Schulentwicklungsplan angegeben, dass die derzeit zweizügige Egbert-Schule bei einem möglichen Erhalt dreizügig ausgebaut werden müsse. "Die Kosten dafür scheuen viele, dabei würde eine Sanierung im Bestand ausreichen, wenn die Schulbezirksgrenzen so geändert würden, dass einige Kinder aus dem Egbert-Einzugsgebiet künftig die Kürenzer Grundschule besuchen würden", sagt Elternsprecher Düro. So könnte auch der Fortbestand der Kürenzer Grundschule gesichert werden.
Doch auch diese soll nach Vorstellungen des Stadtvorstands geschlossen werden - wogegen sich allerdings die CDU deutlich ausgesprochen hat.
"Bürgernähe ist ein Fremdwort"


Derweil sind die Eltern in Biewer empört über die SPD. SPD-Fraktions- und Parteichef Sven Teuber hatte gegenüber dem TV angekündigt, seine Fraktion wolle im Gegensatz zum Vorschlag des Stadtvorstands auch noch den Grundschulstandort Biewer zugunsten von Pfalzel aufgeben, wo ein Ganztagsschulbetrieb entstehen soll. Einerseits kritisiert Karsten Steil-Wilke für den Biewerer Elternbeirat den Stil der SPD-Fraktion. Es habe eine Informationsveranstaltung in der Grundschule gegeben, bei der alle Fraktionen außer SPD und Grünen vertreten gewesen seien.
"Transparenz, Klarheit und Bürgerdialog scheinen hier zumindest in der SPD-Fraktion ein Fremdwort zu sein", kritisiert der Schulelternbeirat. Die Biewerer Grundschule sei für die SPD offenbar "nicht einmal als werthaltig genug für das Entsenden eines Delegierten empfunden" worden. "Bürgernähe geht anders und scheut keine Begegnung mit dem Wahlbürger", empören sich die Schulelternbeiratsmitglieder.
Sie führen folgende Argumente für den Erhalt der Schule an: der Zustand sei gut, größere Investitionen nicht nötig, die Verkehrslage sei günstig und die Schule werde wegen des besonderen Schwerpunktes auf Inklusion auch von Eltern anderer Stadtteile bewusst ausgewählt. Und durch eine Änderung der Schulbezirksgrenzen um das Wohngebiet Auf der Bausch könne die Zweizügigkeit der Biewerer Grundschule langfristig gesichert werden.
Extra

Nach Vorschlag von Oberbürgermeister Klaus Jensen und Schuldezernentin Angelika Birk soll nicht nur die Grundschule Egbert aufgegeben werden. Die Grundschulen Martin (Nord) und Kürenz sollen ab dem Schuljahr 2014/15 keine neuen Schüler mehr aufnehmen und so der Schulbetrieb über die Jahre auslaufen. Die Grundschule Quint soll ab 2017/18 keine neue erste Klasse mehr einschulen. Dagegen wehrt sich die Quinter mit einer Demonstration: Am Samstag, 9. März, startet der Protest um 11.55 Uhr an der Porta Nigra. Nach einer Kundgebung am Hauptmarkt zieht die Demo weiter bis zum Trierer Rathaus. woc

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