Man muss nur mal danach graben

Ich habe seit einiger Zeit ein neues Lieblingsziel beim Spazierengehen. Die Paulinstraße.

Ich mochte diesen Boulevard zwischen der Porta Nigra und der Autobahn immer schon, aber seit die Grabungsexperten des Landesmuseums auf dem ehemaligen Parkplatz auf der Seite des Broadway-Kinos dort nach den Spuren der Römerzeit suchen, werde ich von dieser Szenerie wie magisch angezogen. Die Archäologen haben dort Gräber aufgedeckt. Wenn sie noch weiter graben, finden sie vielleicht auch Relikte der jüngeren Trierer Geschichte. Eben die Dinge, die jeder vermisst oder sich zumindest fragt, wohin sie verschwunden sind. Zum Beispiel ein funktionierendes Schulentwicklungskonzept. Oder ein Drehbuch für spannende, durchdachte und durchführbare Römerfestivals. Oder ein System, das eine reibungslose, effiziente und harmonische Zusammenarbeit im Stadtvorstand ermöglicht. Durchgängige Radwege. Der Moselaufstieg. Ein neues Stadion für die Eintracht. Ein penisfreies Graffiti für das Theater. Eine schöne Strandbar für die Mosel. Man darf ja träumen. Ich spaziere gleich mal dort vorbei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort