Viez-Jupp

Da wollen so manche im Stadtrat also, dass in Trier keine Wildtiere mehr in Zirkussen auftreten. Sicher: So schön wie in der Steppe oder im Urwald haben es Elefant, Tiger und Co.

in Manege und Zirkuszelt nicht. Aber so schlimm wie die Schweine, aus denen die Bratwürste gemacht werden, die in der Vorstellungspause verkauft werden - und die sich sicher auch der ein oder andere schmecken lässt, der die Wildtier-Petition unterschrieben hat - , auch nicht. Die zweite Trierer Ungereimtheit der Woche: Im Petrusbräu-Biergarten muss Punkt 22 Uhr - wo es zurzeit noch taghell ist - Totenstille einkehren. Die Nachbarn können sonst nicht schlafen. Ich verwette ein Fuder Viez darauf: Kommen die gleichen Nachbarn aus ihrem Italien- oder Spanienurlaub zurück, wird erzählt, wie toll man es da versteht, das Leben zu genießen, wie wunderbar es ist, dass Straßencafés, Tapas-Bars und Trattorias bis in die Nacht auf haben, und wie fröhlich man dort beieinander sitzt im Unterschied zum spaßfreien Deutschland. Fest steht: Wären in Spanien und Italien die Nachbarn auch so lärmempfindlich und würden dort auch um 22 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt, wär's aus mit Dolce Vita. Schlau waren ja die Tarforster bei der Taufe der neuen Straßen im Baugebiet Ober der Herrnwiese. Während bei der Gerd-Schaeidt- und der Edith-Stein-Straße die Vornamen der Paten dazugehören, fehlt selbiger bei der Von-Babenberg-Straße. Warum? Weil der Trierer Erzbischof Poppo hieß. Nicht auszudenken, was das wieder für Ärger gegeben hätte! So kommt erst gar keiner auf die Idee, eine Petition ins Leben oder gar das Ordnungsamt zu rufen. Prost!

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort