Viezjupp meint: Jetzt testen wir mal die Glocke

Die Glocke ist fertig renoviert. Zu den ersten Gästen zählt garantiert unser Kolumnist Viez-Jupp, wie er in seiner heutigen Kolumne bereits ankündigt.

Na das ist doch mal eine gute Nachricht! Die Glocke, ältestes Gasthaus weit und breit (seit 1803), ist endlich fertig umgebaut. Nächsten Samstag ist Eröffnung, stand ja diese Woche im TV. Etliche Jahre hat Unternehmer Peter Brommenschenkel daran gewerkelt, vermutlich ein paar Milliönchen an Euro reingesteckt und damit - ist jedenfalls meine Meinung - uns Trierern ein gutes Werk getan. Die Glocke bleibt die Glocke, als Gastwirtschaft mit Bier, Viez, Wein und deftigem Essen.

Das hätte ja wahrlich auch schlimmer kommen können. Wann immer in der Trierer City eine Immobilie frei wird, sind die Alternativen derzeit ja meist ein Schuhgeschäft (was bestenfalls meine Bärbel freut), ein Burger-Laden, eine Sushi-Bar, ein Billigfriseur oder in Randlagen auch gerne mal ein Ein-Euro-Laden. Danke, das genügt. Da ist mir eine renovierte Glocke am alten Standort aber zehnmal lieber. Meine Stammtisch-Kumpels und ich haben jedenfalls schon mal einen Tisch für den nächsten Samstag reserviert. Wie alle Trierer sind wir ja richtige Vorwitztuuuten und gucken mal, ob's schön geworden und der Viez auch ordentlich gekühlt ist.

Sollte das so sein, dann wollen wir übrigens der Unesco ein Briefchen schreiben und vorschlagen, die Glocke doch bitteschön auch zum Weltkulturerbe zu erklären, so wie Porta Nigra, Basilika, Amphitheater und Co. Statt neun Weltkulturerbestätten (inklusive der Igeler Säule) hätte Trier dann zehn, auf eine mehr oder weniger kommt's ja wohl nicht an. Sushi-Bar, Billigfriseur oder Ein-Euro-Laden wären dann jedenfalls auch für alle Ewigkeiten an diesem Standort tabu. Unsere Nachkommen werden es uns danken, wenn sie auch im Jahr 2229 noch in der Glockenstraße Viez trinken können, da bin ich ganz sicher.
In diesem Sinne: Prost und schönes Wochenende wünscht euer Jupp!

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort