Kolumne: Ich fordere Beweise

Liebe Leser. Diese Kolumne ist nicht zu empfehlen, für alle, die gerade frühstücken.

Oder Mittag essen oder nicht gerne über alte Männerhintern nachdenken. Und insbesondere nicht für Kommunisten. Alle also, die irgendwie empfindlich sind, bitte ich inständig: nicht weiterlesen! Sonst kriege ich nur wieder böse Leserbriefe. Und: Ich will keine bösen Leserbriefe. Ich bin empfindlich. Also bitte. Nur die Harten und die Nicht-Kommunisten sollten weiterlesen. Ja? Gut. Denen erzähle ich nun, was ein Freund neulich erzählte, als das Gespräch auf den Heiligen Rock kam. Und auf eine seiner prominentesten Randerscheinungen: die Heilige Unterhose von Karl Marx. Ein Ding, dessen Echtheit angeblich noch niemand angezweifelt hat. Er sagte. "Karl Marx hatte dauerhaft ein schreckliches Furunkel am Hintern. Das hat das Verhältnis zu seiner Frau und seinen politischen Ansatz maßgeblich bestimmt." Damit brachte er unsere Runde zum Staunen. Ein dicker Pickel, der das Weltgeschehen beeinflusst?! "Ja, ist doch klar. Wenn du permanent so schlimme Schmerzen hast, dass du nicht sitzen kannst, dann prägt das dein Denken", sagte er todernst und beharrte auf der Theorie, dass der Karl\'sche Kommunismus seine Engelsflügel einem kapitalen Pickel zu verdanken hatte. Nachrecherchiert habe ich das nicht. Das ging mir zu weit. Auch investigativer Journalismus hat seine Grenzen. Inzwischen hörte ich jedoch, dass es eher erstaunlich ist, dass ich davon noch nie hörte. Es wurde breit berichtet. Egal. Immerhin weiß ich nun, was zu tun ist: Ich fordere eine friedliche Umgestaltung des Heiligen-Hosen-Schaufensters. Hallo Wallfahrtskritiker! Wenn ihr keine Angst vor der Wende habt, dann dreht die olle Unterhose um! Das Innere will ich sehen. Von hinten. Ich fordere Beweise! Sonst glaube ich hier gar nix mehr! In ihrer Kolumne "Trier rockt" macht sich unsere Redakteurin ihre eigenen Gedanken über die Heilig-Rock-Wallfahrt.

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