Problemloser Einsatz: Trierer Bombenfreitag um 21.41 Uhr vorbei - Entschärfung des Weltkriegs-Blindgängers verläuft nach Plan

Trier · Aufatmen in Trier: Am Freitagabend ist eine 250-Kilo-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg problemlos unschädlich gemacht worden. Wegen der Entschärfung waren weite Teile der Altstadt evakuiert worden. Etwa 6000 Menschen hatten ihre Wohnungen verlassen müssen.

"Keinerlei Probleme" hatten die Entschärfer Kurt Mazzucco und Horst Lenz sowie ihr Kampfmittelräum-Team damit, den Aufschlagzünder aus der Fünf-Zentner-Bombe zu drehen: "Alles verlief planmäßig." Der Blindgänger, der am Dienstag bei Bauarbeiten hinter einem Haus in der Neustraße entdeckt worden war, stammte von einem der drei schweren Angriffe, die britische Bomber kurz vor Weihnachten 1944 auf Trier flogen.

Noch am Fundtag hatten sich die Behörden auf eine Entschärfung am Freitagabend verständigt. Der Termin wurde insbesondere von Gastronomen und Einzelhändlern heftig kritisiert: Sie befürchteten große Einbußen. Denn um 19 Uhr musste die Fundstelle in einem Umkreis von 500 Metern komplett geräumt sein. Davon betroffen waren auch 6000 Altstadt-Bewohner. Die Evakuierung zweier Alten- und Pflegeheime sowie die Verlegung von drei Hospizhaus-Patienten in Krankenhäuser war bereits Stunden vorher abgeschlossen.

Laut Polizei verlief die Räumung der Sperrzone "weitgehend problemlos". Auch zu größeren Verkehrsbehinderungen kam es nicht. Die beiden Notquartiere wurden nur von wenigen Menschen in Anspruch genommen.

Viele Sperrzonenbewohner nutzten die Evakuierungszeit eher für Ausflüge oder besuchten Verwandte. Insgesamt waren mehr als 560 Hilfskräfte im Einsatz, darunter 140 Polizisten an den Straßensperren und als Streifen in den evakuierten Straßen. Als um 21.41 Uhr die Sperrungen aufgehoben wurden, strömten die Menschen wieder in die City.

Viele der eingesetzten Polizisten sind auch am Samstag wieder im Dienst - wegen Public-Viewing-Veranstaltungen teils bis tief in die Nacht. Diese Einsätze waren das Hauptargument gegen eine Entschärfung am Sonntagvormittag gewesen.
Meinung

Problemloser Einsatz: Trierer Bombenfreitag um 21.41 Uhr vorbei - Entschärfung des Weltkriegs-Blindgängers verläuft nach Plan
Foto: Klaus Kimmling
 Unschädlich gemacht: Der Blindgänger nach der Entschärfung.

Unschädlich gemacht: Der Blindgänger nach der Entschärfung.

Foto: Roland Morgen

Einfach mal Danke sagen

Von Michael Schmitz

In Trier wird ja gerne geknoatert - also rumgemault, genörgelt. Es mag ja auch gelegentlich Grund dazu geben. Nach dem gestrigen Abend sollten aber bitte jetzt auch mal alle notorischen Knoater-Pitter den Rand halten und einfach tun, was sich gehört: Danke sagen! Danke den über 500 Helfern von Stadtverwaltung, Rettungsdiensten, Katastrophenschutz, Berufs- und auch Freiwilligen Feuerwehren, der Polizei und dem Technischen Hilfswerk. Danke den Mitgliedern des 25-köpfigen Krisenstabes, die die gewaltige Verantwortung für 6000 Menschen in der Innenstadt übernommen haben. Und natürlich Danke den nervenstarken Experten vom Kampfmittelräumdienst, die den gefährlichen Blindgänger entschärft haben.
Es wird sicherlich nicht das letzte Mal gewesen sein, dass die Folgen des schrecklichen Zweiten Weltkriegs in Trier und der Region Großeinsätze wie diesen nötig machen. Wenn sie aber immer so professionell gehandhabt werden, muss einem davor auch in Zukunft nicht bange sein.
m.schmitz@volksfreund.de

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