Ein zusätzliches Einkaufscenter in der Trierer Innenstadt stößt bei den meisten Einzelhändlern auf Ablehnung. Das geht aus einer aktuellen Umfrage der Industrie- und Handelskammer Trier mit 130 teilnehmenden Betrieben hervor. Eine Neuansiedlung eines Centers am Standort Europahalle und in der Simeonstraße hätte negative Auswirkungen auf ihren eigenen Betrieb, den Einzelhandelsstandort und die Attraktivität der Innenstadt, befürchtet mehr als die Hälfte der Teilnehmer. Beim Bau von zwei Centern gehen knapp 80 Prozent der Befragten von deutlich negativen Effekten auf die Innenstadt aus.

Die IHK hat die Einschätzungen zu den aktuell diskutierten Ansiedlungsvarianten - Europahalle, Simeonstraße oder beide Areale - hinsichtlich der Auswirkungen auf den eigenen Betrieb, das gesamte Oberzentrum als Einzelhandelsstandort und die Einzelhandelsattraktivität der Trierer Innenstadt erfragt.

"Am stärksten in der Kritik steht die Option, hier zwei Einkaufszentren (EKZ) anzusiedeln. Etwas weniger Bauchschmerzen hätten die Unternehmen mit Blick auf die Anziehungskraft der Stadt, wenn die Wahl auf die Simeonstraße anstatt des Areals Europahalle fiele. Beim Bau von zwei EKZ gehen knapp 80 Prozent der Befragten von deutlich negativen Effekten auf die Innenstadt aus", erläutert IHK-Handelsreferentin Stephanie Illg weitere Umfrageergebnisse.

IHK-Geschäftsführer Matthias Schmitt: "Unsere Umfrageergebnisse zeigen, dass die Ansiedlung großflächiger Einkaufszentren in Trier eine große Herausforderung ist, die bei vielen Kaufleuten auch Sorgen auslöst. Diese gilt es sehr ernst zu nehmen."

Für den weiteren Diskussionsprozess wünscht sich Schmitt, dass sich die Trierer Akteure aus Stadtverwaltung, Kommunalpolitik und Handel am Runden Tisch Einzelhandel zusammensetzen und zunächst über das "Ob", und erst dann über das "Wie" und "Wo" einer möglichen EKZ-Ansiedlung gemeinsam verständigen.