Vorsicht, Distanz und viel Skepsis

Trier · Auch aus den Reihen des Publikums wird am Dienstagabend harte Kritik an einem neuen Center in Trier laut. Die Stadtratsfraktionen der CDU, SPD, FWG, FDP und die Grünen zeigen Distanz oder zumindest Vorsicht.

Trier. Richard Leuckefeld (Die Grünen) ist kein Freund der leisen Töne. Nachdem Oberbürgermeister Klaus Jensen mehrfach betont hat, es sei noch nichts unterschrieben und man stehe "beim Punkt Null", greift Leuckefeld den Rathauschef an. "Wenn der Stadtrat nicht interveniert hätte, wäre die Vereinbarung mit ECE doch schon längst unterschrieben."
Auch Birgit Falk (CDU) ist skeptisch. "Wir sollten jetzt keine Entwicklungsvereinbarung abschließen. Noch hat die Stadt Trier kein abgestimmtes Ziel, das sie erreichen will." Christiane Probst (FWG) will ebenfalls "zuerst einen Konsens erreichen und eine Strategie festlegen, ohne ECE zu beteiligen". Sven Teuber (SPD) will "unabhängig von ECE sagen können: So stelle ich mir das Trier der Zukunft vor". Auch Tobias Schneider (FDP) will "Prozesse vor Entscheidungen" sehen, freut sich aber dennoch "über das Interesse des Investors".
Harte Kritik kommt aus dem Publikum. Viele melden sich zu Wort. "Haben wir in der Innenstadt denn überhaupt Platz und Potenzial für ein weiteres Center?", fragt Louis-Philipp Lang. "Der Handel sagt ganz klar Nein." Markus Römer wendet sich an OB Klaus Jensen. "Es fällt mir sehr schwer, Ihnen die Ergebnisoffenheit abzunehmen."
Hans-Joachim Selzer macht den Trierer Händlern ein Kompliment: "Es ist mir wichtig, das hier festzuhalten: Ich gehe sehr gerne in Trier einkaufen." Man müsse bedenken, dass in Einkaufscentern fast nur Ketten zu finden sind. "Und diese versteuern ihre Umsätze mit Sicherheit nicht in Trier." Wolf Buchmann tritt dafür ein, zunächst keine Vereinbarung mit einem Investor zu schließen. "Zuerst sollten die Bürger gefragt werden, was sie wollen. Danach können sich Investoren bewerben." jp

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort